Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zur Person Stratege
Herbert Raymond McMaster (Foto: dpa) wählt gerne klare Worte, wenn es um Nordkorea geht. „Die Gefahr, die von diesem feindlichen, brutalen Regime ausgeht, kann gar nicht übertrieben werden“, sagte am Wochenende Trumps Sicherheitsberater dem TV-Sender MSNBC. „Sie wollen wissen, ob wir Pläne eines Präventivkriegs ausarbeiten?“, fragte McMaster im Interview und ließ anschließend keine Zweifel offen, dass die „militärische Option“bereits auf dem Tisch seines Befehlshabers im Weißen Haus liege.
Der Drei-Sterne-General ist auch keiner, der vor Autoritäten zurückscheut. In seinem Buch „Dereliction of Duty“(“Pflichtverletzung“) fällte er ein vernichtendes Urteil über die USStrategie im Vietnamkrieg. Über den von George W. Bush begonnenen Krieg im Irak sagte er, der Einsatz sei unzureichend geplant worden. Schuld sei ein „intellektuelles Versagen“.
Der 54-Jährige verfügt selbst über große Kriegserfahrung, er kämpfte zweimal im Irak. Im zweiten Golfkrieg nahm McMaster 1991 an einer Panzerschlacht teil, die als „Battle of 73 Easting“bekannt wurde. McMaster promovierte an der Universität von North Carolina in Geschichte. Vor seiner Ernennung zum Nationalen Sicherheitsberater war er Leiter einer Art Denkfabrik in der Armee sowie stellvertretender kommandierender General des Heereskommandos für Ausbildung. (dpa/alm)