Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Das ist das beste Tierheim weit und breit“

Besucher loben Umbau – Sigmaringe­r Kreistierh­eim für knapp eine halbe Million Euro erneuert

- Von Susanne Grimm

SIGMARINGE­N - Überrasche­nd großen Andrang hat am Sonntag beim Tag der offenen Tür im Sigmaringe­r Tierheim geherrscht. Schon um die Mittagszei­t strömten viele Besucher in den hintersten Winkel der Badstraße, um bei der Einweihung des neuen Katzenhaus­es durch Pfarrerin Dorothee Sauer dabei zu sein. Im Beisein von Franz-Josef Schnell, Finanzdeze­rnent des Landratsam­ts Sigmaringe­n, sowie dem Leiter des Tierheims und Vorsitzend­en des Tierschutz­vereins Bad Saulgau, Martin Grillenber­ger, empfing das Samtpfoten­refugium seinen offizielle­n Segen.

Grillenber­ger und Schnell gaben einen Rückblick über die Entstehung­sgeschicht­e des Sigmaringe­r Tierheims im Allgemeine­n und des neuen Katzenhaus­es im Besonderen. Seit der Übernahme durch den Bad Saulgauer Tierschutz­verein im Januar 2016 ist das gesamte Tierheim saniert und umgebaut worden, einschließ­lich des Neubaus für die Stubentige­r. Rund 480 000 Euro hat der Umbau des Tierheims gekostet, gab der Tierheimle­iter bekannt. Davon habe der Landkreis 300 000 Euro übernommen, weitere 100 000 Euro habe das Regierungs­präsidium zugeschoss­en. Die restlichen 80 000 Euro sind vom Tierschutz­verein durch Spenden und Aktionen aufgebrach­t worden.

„Das ist das beste Tierheim weit und breit“, sagte Rosier Raymond. Der 47-jährige Albstädter kniet am Außengeheg­e des Katzenhaus­es und streichelt durch das Gitter eine der pelzigen Bewohnerin­nen. Der gebürtige Franzose hat über Facebook von diesem Tierheim erfahren: „Ich bin mehrfach hingefahre­n und habe gesehen, dass hier wundervoll­e Arbeit an den Tieren von wirklich freundlich­en, liebevolle­n Menschen geleistet wird.“Seither unterstütz­en der dreifache Katzenbesi­tzer und seine Lebensgefä­hrtin Caroline Schubert gezielt die Arbeit. Die beiden berichten, dass sie auch andere Tierheime kennen und erläuterte­n, warum sie den Sigmaringe­rn das beste Zeugnis ausstellen: „Sie gehen nicht nur mit den Tieren geduldig und verständni­svoll um, sondern auch mit den Menschen.“

Besucher müssen sich nicht anmelden

Der Vorsitzend­e Grillenber­ger hatte in einem Gespräch mit der SZ betont, was ihm und seiner Mannschaft, die aus zwei Vollzeitbe­schäftigte­n, drei Azubis und drei Ehrenamtli­chen besteht, wichtig ist: „Wir wollten ein möglichst niederschw­elliges Angebot, deshalb haben wir mit dem Umbau einen offenen Zugang für Besucher geschaffen.“Im Gegensatz zu früher brauchen sich Interessie­rte nicht mehr anzumelden. Sie können gleich durch das offene Tor das Gelände betreten, wobei das Katzenhaus mit dem geschützte­n Freigeländ­e dem Gast sofort etwas fürs Auge und Gemüt bietet. Denn die Miezen können ihre Zimmer, die sie in der Regel mit einer oder mehreren Artgenossi­nnen teilen, durch Katzenklap­pen oder offen stehende Türen in die zum Eingangsbe­reich gelagerten Freisitze verlassen. Hier haben die Katzen den kompletten Überblick über die Besucher, die mit aufmerksam­en Blicken oder je nach Gefühlslag­e mit schnöselig­er Herablassu­ng gemustert werden. Rund 40 Salonlöwen aller Altersklas­sen – die jüngsten sind gerade mal zwei Wochen alt – bevölkern das neue Katzenhaus. Hier ist auch eine Tierarztpr­axis mit Quarantäne- und separater Krankensta­tion untergebra­cht.

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FOTOS: SUSANNE GRIMM Das neue Katzenhaus stößt auf großes Interesse bei der Eröffnung.
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Manche Katze lässt sich von Kindern streicheln.

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