Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Nina Strobel wird die erste Silphien-Blütenkönigin
Silphien-Blütenfest lockt viele Besucher in den Weiler Hahnennest – Junge Frau stammt aus Göggingen
HAHNENNEST/GÖGGINGEN - Der Energiepark Hahnennest (EPH) hat am Sonntag zum zweiten Mal ein Silphien-Blütenfest veranstaltet. Dem informativen Festakt am Sonntag ging am Freitagabend ein Dämmerschoppen mit der Wahl der ersten Silphien-Blütenkönigin voraus. Trotz des wechselhaften Wetters kamen viele Besucher in den Weiler und zur Durchwachsenen Silphie.
Der Mittelpunkt des SilphienBlütenfests ist natürlich die Namensgeberin gewesen: Die Durchwachsene Silphie (lat. Silphium perfoliatum). Ralf Brodmann stellte deshalb schon im ersten Fachvortrag das Projekt „Donau-Silphie“vor. Er begegnete der Pflanze erstmals 2007 bei einem Quartettspiel. „Sie wurde dort als Energiepflanze der Zukunft beschrieben. Seitdem hat sie mich nicht mehr losgelassen“, berichtete Brodmann darüber, wie alles angefangen hat.
Vorträge rund um grüne Energie
Drei weitere Fachvorträge sollten auch in diesem Jahr die Arbeit rund um den Energiepark erklären. Diese reichten vom aktiven Humusaufbau durch die goldgelb blühende Pflanze bis hin zur E-Mobilität. Im Anschluss machten sich die Besucher bei einer Silphien-Tour durch die Fluren ihr eigenes Bild von der Durchwachsenen Silphie, die derzeit inmitten ihrer Blütezeit steht.
Dass der EPH sich auch kreativ vermarktet, zeigte ein Internet-Werbefilm im Vorfeld. Darin warben die Silphien-Liebhaber Georg und Martin mit einem Silphienblüten-Blues für die Veranstaltung. So konnten wohl auch junge Menschen zum Festakt gelockt werden. Wie beispielsweise vier junge Männer aus dem Raum Zwiefalten, die selbst landwirtschaftlich tätig sind und den Fuhrpark des EPH bestaunten. Auf die Frage, ob sie die Donau-Silphie selbst schon anbauten, antworteten die vier: „Noch nicht, aber wer weiß, was nach diesem Tag kommt.“
Neu war der Dämmerschoppen am Freitagabend. Ondrej Roman und Peter Zoller vom Organisationsteam berichteten: „Es waren relativ viele Leute da, obwohl es ziemlich kalt war.“Mehrere Musikgruppen sowie die Wahl der ersten Silphien-Blütenkönigin hätten den Gästen aber eingeheizt. Drei Kandidatinnen hatte das Team des EPH zur Wahl eingeladen. Die Anwärterinnen hatten mehrere Aufgaben zu bewältigen. Sie mussten Fragen zur „Donau-Silphie“und zum Thema Biogas beantworten, einen Kranz aus Silphienblüten flechten und den extra komponierten „Silphien-Song“singen. Jeder Gast konnte seine Stimme dann an eine der Damen vergeben.
Königin ist Musiklehrerin
Die glückliche Königin heißt Nina Strobel. Die 36-Jährige kommt aus dem Krauchenwieser Ortsteil Göggingen, arbeitet als Musiklehrerin und nebenbei als Aushilfe bei einem Bauernhof. „Ich füttere dort morgens die Kälbchen. Ein Jungbauer kam dann auf mich zu und sagte, ich solle mich für die Wahl bewerben. Aber ich war erst skeptisch, weil ich dachte, ich passe mit meinen Tattoos nicht so ins Schema“, sagt sie. Die Gäste wählten sie trotzdem. Am Sonntag kam die frisch gekrönte Siegerin selbstverständlich ihren repräsentativen Pflichten nach und nahm am Festakt teil.
Im Festzelt war für reichlich Verpflegung wie Spanferkel, Kaffee und Kuchen gesorgt. Die musikalische Untermalung übernahm der Musikverein Burgweiler sowie die Country-Band „Knapp ein Jahr“. Das Rahmenprogramm bildete der Bauernund Handwerkermarkt, bei dem sich die Erwachsenen über erneuerbare Energien informierten oder selbst gemachte Liköre probierten. Währenddessen schleckten die Kinder Bauernhofeis oder sprangen auf dem großen Trampolin. Jung und Alt hatten viel Spaß auf dem zweiten Silphien-Blütenfest in Hahnennest.