Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Rund 1000 Schüler kommen zur Bildungsmesse
In der Hochschule stellen sich Firmen und Einrichtungen künftigen Abiturienten vor
SIGMARINGEN - Bereits zum 16. Mal hat die Hochschule Albstadt-Sigmaringen rund 1000 Schüler der 11. Klassen zur Bildungsmesse „Visionen“eingeladen. Zusammen mit der Wirtschaftsförderungsund Standortmarketinggesellschaft Landkreis Sigmaringen (WIS) organisierten sie die Informationsveranstaltung zur Unterstützung der individuellen Studienwahl und zur beruflichen Bildung. Elf Gymnasien aus dem Landkreis trafen auf 46 Aussteller, die ebenfalls überwiegend in der Region angesiedelt sind.
Als Vertreter des Landratsamts hieß Rolf Vögtle die erste der fünf Gruppen mit 200 Gymnasiasten im Vorlesungssaal willkommen. Die Entscheidungsfindung bei der Berufswahl sei trotz oder gerade wegen des großen Angebotes auch heute nicht einfach. Positiv sei jedoch, dass im Landkreis die Zukunftsperspektiven bei einer „quasi Vollbeschäftigung“bestens seien.
Prof. Dr. Markus Lehmann, Prodekan der Hochschule nahm sich in einer Vorlesung die Zeit, den Schülern vor dem gesellschaftlichen Hintergrund die Vielfalt der Studienmöglichkeiten und die Wege zum richtigen Beruf aufzuzeigen: „Die persönliche Vision muss zuerst gefunden werden und dann gibt es für jede Vision viele Wege zur Verwirklichung.“
Für Peter Müller, Geschäftsführer der Firma Tegos und im Vorstand des Unternehmensverbands Sigmaringen sind die Veränderungen am Arbeitsmarkt gerade in der Region auffällig: „Früher haben sich auf eine Lehrstelle 30 Junge beworben, heute muss man die Lehrlinge überzeugen, dass sie in den Betrieb kommen.“Besonders die metallverarbeitenden mittelständischen Betriebe suchen Lehrlinge im „gewerblichen“, also handwerklichen Sektor. Kathrin Stricker von der Firma Gühring sieht die rückläufigen Bewerbungen in der „Akademisierung“der Gesellschaft und in den unregelmäßigeren Arbeitszeiten durch Schichtbetrieb.
Ein Plus für die Firma sieht sie darin, dass man mit ihnen auf Wunsch auch „in der großen weiten Welt“arbeiten kann. Die Firma hat, wie andere mit ähnlichem Arbeitsbereich, keine Probleme, Lehrlinge vor allem im kaufmännischen Bereich auszubilden.
Die Firma „Zollern“hat 19 Auszubildende und vier Studenten und zurzeit keine Sorge, die Lehrstellen zu besetzen. Aber, so Bettina Sauter, dies könne sich auch jederzeit ändern. Für die Firma sei es wichtig, die Ausgebildeten nachher zu übernehmen. Hier auf der Messe könnte sie zusätzlich zeigen, wie vielfältig die Produktpalette, vom künstlichen Kniegelenk bis zum Bauteil eines Turboladers, sei.
Auch die Firma Späh stellt Teile von Produkten her und verschwinde dann als erkennbare Marke. Marc Teufel sieht die Bildungsmesse als gute Plattform, seine „Dichtungen“und andere Erzeugnisse der Firma zu präsentieren. Besonders vielfältig war das Angebot im Metall verarbeitenden Bereich. Aber auch andere Arbeitsfelder waren vertreten: Die Landes- und Bundespolizei, die Schwäbische Zeitung, die Caritas, ebenso Schulen, wie die Modefachschule vor Ort oder die Universität Lichtenstein.
Die Schüler nutzten die Gelegenheit, die unterschiedlichen Profile im Ausbildungsbereich kennenzulernen. Auffallende Geräte und Werkzeugteile verführten zum Nachfragen.
Lea und Magdalena von der Liebfrauenschule interessierten sich für soziale Berufe und Journalismus. Bastian vom Gammertinger Gymnasium sammelte Prospekte und fand die Messe sehr gelungen: „Ich werde einen technischen Beruf wählen und sehe viele Möglichkeiten.“Luca, ebenfalls aus Gammertingen, schwebt eher der Beruf des Grundschullehrers vor. Zwei Jahre haben die Gymnasiasten noch Zeit. Am besten, so hört man jedoch immer wieder, sei es, sich frühzeitig zu bewerben, möglichst ein Jahr vor dem Abitur.