Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zwei Räte ärgern sich über Schornsteinhöhe
Technischer Ausschuss befasst sich mit dem geplanten Meßkircher Krematorium
MESSKIRCH - An der Ziegelbühlstraße unterhalb des Meßkircher Friedhofs soll das erste Krematorium im Landkreis Sigmaringen entstehen. Der Betreiber Cremaconsult aus Villingen-Schwenningen hatte seinen Bauantrag dahingehend überarbeitet, dass jetzt die genaue Höhe des Schornsteins feststeht: 18 Meter (die SZ berichtete). Der Antrag wurde dem Technischen Ausschuss des Gemeinderats daher noch einmal in der Sitzung am Dienstag vorgelegt.
Bürgermeister Arne Zwick zeigte den Ausschussmitgliedern die Pläne. „Während der Genehmigungsphase wurde die Schornsteinhöhe ausgerechnet“, erklärte er. Ausschussmitglied Christian Fecht sprach von „vesteckten Fouls“. Der Gemeinderat hätte eine solche Höhe nicht akzeptiert, sei sie ihm bei der Abstimmung im Dezember 2015 bekannt gewesen, meinte Fecht. Im Gespräch seien deutlich niedrigere Höhen gewesen. „Es sieht besch... aus, wenn man nach Meßkirch reinfährt und man sieht einen 18 Meter hohen Schornstein. Das ist ein katastrophales Bild“, sagte Fecht. „Da kann man geteilter Meinung sein“, entgegnete Bürgermeister Zwick. „Wenn man sich daran stören will, wird man sich auch stören.“
Und Jürgen Alber sagte, dass man wohl nie eine perfekte Höhe haben werde. Wäre der Schornsteim niedriger, würden Bedenken aufkommen wegen der Abluft. „Passen tut’s nie“, sagte auch der Bürgermeister.
Jürgen Fecht pflichtete hingegen seinem Namensvetter bei: „Zuerst war es als einfaches Haus gedacht, jetzt wird es immer fabrikähnlicher. Mit diesem Kamin wird es ein richtiges Wahrzeichen. So geht’s gar nicht.“Das Wahrzeichen am Friedhof bleibe die Kapelle, meinte hingegen Zwick: Das Gebäude liege höher als der Schornstein. Dieser werde zudem lichtgrau gestrichen und nicht etwa neongelb. „So dramatisch wird es nicht.“Wenn der Schornstein erst einmal zwei Jahre stehe, werde ihn keiner mehr als störend wahrnehmen, meinte der Bürgermeister: „Ich habe keine massiven Bedenken.“
Bei zwei Gegenstimmen (Christian und Jürgen Fecht) stimmte die Mehrheit des Ausschusses dem Bauantrag zu.