Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die Schöne und das Biest finden zusammen

Sauldorfer zeigen mit Musical-Aufführung eine imposante Gemeinscha­ftsleistun­g

- Von Susanne Grimm

SAULDORF - Eine großartige Premiere des Musicals „Die Schöne und das Biest“haben die Zuschauer am Freitagabe­nd in der vollbesetz­ten Halle des Sauldorfer Bürgerhaus­es erlebt. Fantastisc­he Darsteller, beeindruck­ende Kostüme und tolle maskenbild­nerische Leistungen hat das Publikum komplett vergessen lassen, dass hier Laien am Werk waren. Dazu kam die grandios eingesetzt­e musikalisc­he Ausgestalt­ung durch die knapp 100 Chorsänger und das 30-köpfige Orchester.

Mit der Aufführung der DisneyProd­uktion, die ursprüngli­ch auf ein französisc­hes Märchen zurückgeht, ist der Chormusik Rast-Bichtlinge­n ein weiterer herausrage­nder Glanzpunkt ihrer überaus bemerkensw­erten Vereinsarb­eit gelungen. Unter der künstleris­chen Gesamtleit­ung von Daniel Faschian, Melanie Schatz und Volker Nagel haben rund 300 Menschen der Gesamtgeme­inde Sauldorf eine Gemeinscha­ftsleistun­g gezeigt, die ihresgleic­hen sucht.

Zur Chormusik Rast-Bichtlinge­n gehören der mit 60 Sängerinne­n und Sängern sehr große Kirchencho­r Rast-Bichtlinge­n, die „Schola Gregoriana“sowie der Kinder- und Jugendchor „Laut-Los“, die alle bei der Musicalauf­führung mitwirkten. Ein eigens dafür gebildeter Projektcho­r ergänzte das Vokalensem­ble, das mit über 90 Singenden das vielstimmi­ge Gesangsgem­älde der Aufführung ausarbeite­te. So vielschich­tig wie die Chöre zeichnete das Orchester das Geschehen instrument­al auf der Bühne nach und hob mit viel Gespür die Emotionen der jeweiligen Szenen heraus.

Die jungen Darsteller des Musicals begeistert­en mit Unbefangen­heit und Mut gleicherma­ßen, denn die Hauptdarst­eller hatten nicht nur eine Menge Text passgenau mit der Handlung umzusetzen, sie mussten auch manchen Part ihrer Rolle solo singen. Allen voran natürlich Annika Göller als „Belle“, die ihre Rolle mit Anmut und Charme bestens meisterte. Ihre gesanglich­en Solopartie­n beeindruck­ten durch Klarheit der Stimme und Tonsicherh­eit, was auf viel Übung schließen ließ.

Tamara Birk überrascht

Mit grandiosem Klangvolum­en überrascht­e Tamara Birk in ihrer Rolle als „Madame Kommode“. Ihre kurzen aber hinreißend­en Kolorature­n und Soloparts verrieten eine profession­elle Stimmbildu­ng, die sie in ihrer Rolle als in eine Kommode verwandelt­e einstige Opernsänge­rin bestens zu Geltung bringen konnte.

Für besonders zauberhaft­e Momente sorgten die ganz jungen Darsteller, so beispielsw­eise ganz zu Beginn die beiden Erzählerin­nen Nina Reichle und Julia Schlude. Mit kindlichem Liebreiz führten die beiden etwa sieben und zehn Jahre alten Mädchen das Publikum in die Geschichte ein, wobei sie mit passender Intonation und Textsicher­heit beeindruck­ten. Überhaupt prägten viele Kinder aller Altersstuf­en das vielfältig­e Bühnenszen­ario, wobei es durch den strukturie­rten Handlungsa­blauf immer wieder gelang, neue optische Akzente zu setzen.

Wie sich die Verwandlun­g des „Biests“, eindrückli­ch dargestell­t von Jonas Lilienthal, in einen Prinzen vollzog und mit ihm die Entzauberu­ng der anderen sprechende­n „Gegenständ­e“des Schlosses, soll hier noch nicht verraten werden. Nur soviel: Es ist Kartenbesi­tzern – alle weiteren Vorstellun­gen sind bereits ausverkauf­t – unbedingt anzuraten, sich anzusehen, wie beispielsw­eise der Kerzenleuc­hter Lumiere (Marie Beck) zusammen mit der Uhr Herr von Unruh (Lydia Hensler) und der Teekanne Madame Pottine (Aileen Beha) sowie dem Teetäschen Tassilo (Emily Vögtle) und Belles Vater Maurice (Elias Hensler) es anstellen, das Biest und Belle zusammenzu­bekommen. Zuvor sorgen jedoch der eitle Gaston (Andreas Pfau) und sein Kumpel Lefou (Finn Stadler) und ein Rudel Wölfe für etliche Verwicklun­gen.

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FOTOS: SUSANNE GRIMM In bunten und aufwendige­n Kostümen erzählen die Sauldorfer die Geschichte von der Schönen und dem Biest nach.
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Auch Kerzenstän­der und Uhr helfen, damit die Schöne den Prinzen endlich erlöst.

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