Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Glasfaser soll das schnelle Internet in jedes Haus bringen
Gemeinderat billigt langfristiges Konzept – Kosten liegen bei mindestens 13 Millionen Euro
SIGMARINGEN (fxh) - Möglichst alle Haushalte sollen in Sigmaringen in den kommenden zehn Jahren einen Glasfaseranschluss direkt ins Haus bekommen. Dies hat der Gemeinderat am Mittwoch beschlossen. Über Glasfaser werden die Daten in Lichtgeschwindigkeit übertragen, eine schnellere Möglichkeit gibt es nicht.
Die Breitbandgesellschaft Landkreis Sigmaringen (BLS) garantiert, dass die Kabel auch in Stadtteile und Ortsteile verlegt werden, die von der Telekom nicht bedient werden. „Das ist die einzige Chance, die wir haben. Die müssen wir wahrnehmen“, sagte Gemeinderat Fritz Schulz (Freie Wähler). Die Zustimmung des Gremiums erfolgte einstimmig.
Bis alle Haushalte in Sigmaringen und den Stadtteilen mit Glasfaser versorgt seien, müsste mit Kosten in Höhe von 13 bis 14 Millionen Euro gerechnet werden, sagte der Sigmaringer Beigeordnete Bernt Aßfalg, der Geschäftsführer der BLS ist. Da etwa zwei Drittel der Kosten über Kredite finanziert werden, liegt der städtische Beitrag jährlich bei etwa 400 000 Euro.
Abgezogen von diesen Kosten sind die Eigenanteile der Kunden. Sie müssen pauschal 952 Euro bezahlen – egal wie hoch der Aufwand sei. Die tatsächlichen Kosten liegen pro Anschluss bei rund 4700 Euro.
Die BLS geht davon aus, dass in etwa 50 Prozent der Kunden sich einen Glasfaseranschluss zulegen werden. Bevor ein Wohngebiet umgestellt wird, werden die Bürger zu Informationsveranstaltungen eingeladen. Je nach Ressourcen entscheidet der Gemeinderat, wie schnell der Ausbau voranschreitet. „Er gibt den Takt vor“, sagte Bernt Aßfalg.