Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Beim Schulradio wird Mut belohnt
Aktion von Schülern für Schüler findet an der Sophie-Scholl-Schule regelmäßig statt
KRAUCHENWIES - Als Thomas die kleine Bühne betritt und „Chöre“von Mark Forster anstimmt, sind 120 Schüler plötzlich mucksmäuschenstill. Kurz darauf stimmen einige ein, summen oder singen mit. Und nach dem Song: Jubel und Applaus für den Jugendlichen, der eigentlich ein bisschen schüchtern ist – sein Mut wird belohnt; es ist wieder SchulradioZeit an der Krauchenwieser SophieScholl-Schule.
Schulradio, das ist eine Aktion von Schülern für Schüler. Ob Feez vor den Ferien, Fasnet, Ehrungen nach den Bundesjugendspielen oder neue Schulmentoren: Anlässe gibt es genug. Am Dienstag ist Bobby Lutz zu Gast in der Sendung, die eigentlich eher den Charakter einer Liveshow hat, zu der sämtliche Schüler kommen. Bobby Lutz berichtet auf der Bühne vom Stand der Dinge in seinem Waisenhausprojekt in Kamerun und erhält einen symbolischen Spendenscheck über 5875,65 Euro. Das sind zwei Drittel der beachtlichen Summe, die beim diesjährigen Lunitalauf vor den Sommerferien zusammenkam. Der Rest kommt der Kasse der SMV zugute.
Das Schulradio wird von Jahrgang zu Jahrgang vererbt und von den höheren
Klassen realisiert. „Derzeit machen es die Klassen 8a und 8b“, sagt Wolfgang Rundel. Er ist Klassenlehrer der zehnten Klasse und gehört zum „Übergabeteam, ich helfe noch ein bisschen mit“. Sechs Schüler stemmen das Projekt zurzeit. Sie müssen sich mit dem Hausmeister abstimmen, die Technik organisieren, eine Musikauswahl treffen und natürlich ein Programm auf die Beine stellen. „Dafür fragen wir in den Klassen rum, wer vielleicht etwas vorführen möchte“, sagt Samantha Butic aus der 8a. Einer, der diesmal mitmacht, ist Thomas mit seinem Lied. Ein anderer ist Leo. Für den Deutschunterricht sollte er einen Aufruf für etwas machen, das ihm wichtig ist. Er entschied sich für das Thema Sport, und heraus kam ein beeindruckender Film über die Macht des Trainings, über Mut und die Frage, was man alles erreichen kann, wenn man will. Hauptdarsteller des Films ist Leo selbst, der intensiv Basketball spielt und nach eigener Aussage bis vor ein paar Jahren noch nicht einmal dribbeln konnte. „Die Leute, die jetzt nicht an dich glauben, werden später damit angeben, dass sie dich gekannt haben“, sagt der Jugendliche in dem Film. Das junge Publikum ist begeistert.
Wie es sich für eine Radiosendung gehört, wird zwischendurch immer wieder Musik gespielt. Die Sendung endet mit einem kleinen Spiel, an dessen Schluss der Verlierer einen Schokokuss ins Gesicht kriegt. Jetzt können die Ferien kommen.