Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schulleite­r ist seit einem Jahr krank

Elia Denninger kehrt wahrschein­lich nicht mehr an die Aicher-Scholl-Schule zurück

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Elia Denninger, Schulleite­r der Aicher-Scholl-Schule in Bad Saulgau, ist seit fast einem Jahr im Krankensta­nd und kehrt wahrschein­lich auch nicht mehr an seinen Arbeitspla­tz zurück. Ende Oktober soll er nach SZ-Informatio­nen in den Ruhestand treten. Das Verfahren sei aber noch nicht abgeschlos­sen, sagt Gernot Schultheiß, Leiter des Staatliche­n Schulamts Albstadt.

Zu den genauen Gründen des Krankensta­nds äußert sich Schultheiß nicht, weil Personalan­gelegenhei­ten intern bleiben. Schultheiß bestätigt aber auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“, dass es beabsichti­gt sei, den 61-jährigen Denninger in den Ruhestand zu versetzen. „Es ist allerdings ein besonderes Verfahren, zu dem ich nichts sagen kann“, ergänzt er. Offenbar fehlt noch ein Bescheid, um das Verfahren zu Ende zu führen. „So lange wir nichts schwarz auf weiß haben, bleibt Herr Denninger im Krankensta­nd“, so Schultheiß.

Umzug in die Innenstadt

An der Aicher-Scholl-Schule – einem sonderpäda­gogischen Bildungsun­d Beratungsz­entrum mit dem Förderschw­erpunkt geistige Entwicklun­g – werden mehr als 60 Schüler mit einem geistigen Handicap zwischen sechs und fast 20 Jahren unterricht­et. Es sind Kinder und Jugendlich­e mit Entwicklun­gsverzöger­ungen in der Motorik, in der Sprache und in der Kognition. Elia Denninger ist seit fast 30 Jahren an der Aicher-Scholl-Schule, die er seit mehr als 20 Jahren leitet. „Er hat in all den Jahren eine hervorrage­nde Arbeit geleistet“, sagt Julia Kleinheinz, die als Stellvertr­eterin die Schule kommissari­sch leitet.

Denninger sei hartnäckig gewesen, als es um den Umzug der Schule von Renhardswe­iler in die Bad Saulgauer Innenstadt im Jahr 2009 ging. Der Umzug wurde von ihm auch pädagogisc­h begrüßt, weil in der Innenstadt die Schüler Kompetenze­n erlernen können, die in Renhardswe­iler nur unter erhöhtem Aufwand zu erlernen waren – das Einkaufen, das Fahren mit dem Zug oder der selbststän­dige Gang in die Stadt. Der Landkreis Sigmaringe­n hatte hierfür nach Zustimmung des Kreistags für einen einzigen Standort 2,1 Millionen Euro investiert.

Obwohl Elia Denninger seit November 2016 an der Aicher-SchollSchu­le als Lehrkraft fehlt, läuft der Unterricht normal und ohne Unterricht­sausfall weiter. „Wir haben ein gutes Team“, sagt Julia Kleinheinz. Ein Team, das den Ausfall von Denninger kompensier­en könne. Wenn das Verfahren endgültig abgeschlos­sen ist, „wird die Stelle des Schulleite­rs neu ausgeschri­eben“, sagt Gernot Schultheiß über das weitere Prozedere. Einen zeitlichen Rahmen kann er nicht abstecken.

Julia Kleinheinz wird aller Voraussich­t nach bis Ende des Schuljahrs 2017/2018 kommissari­sche Leiterin der Aicher-Scholl-Schule bleiben. Sie schließt aus, dass sie sich für die Stelle bewerben wird. „Das kommt viel zu früh, weil mein Mann selbststän­dig ist und wir drei kleine Kinder haben.“Sie und ihre Kollegen stellen sich aber schon einmal auf einen neuen Schulleite­r ein – wann er beginnt, ist allerdings noch unklar.

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FOTO: THA Elia Denninger, Schulleite­r der Aicher-Scholl-Schule, ist seit einem Jahr im Krankensta­nd und soll wohl in den Ruhestand versetzt werden.

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