Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Viele Aufgaben warten auf die Qualitätsmanagerin
Manuela Barmet von den katholischen Sozialstationen hat sich in neue Aufgabe eingearbeitet
KREIS SIGMARINGEN (sz) - Sie ist Krankenschwester, hat eine Zusatzqualifikation als Mentorin, eine Zusatzausbildung für Pflegeberatung und hat viele Jahre Kurse für die häusliche Krankenpflege geleitet. Manuela Barmet ist „die Frau vom Fach“und eine, die ihre vielfältigen Erfahrungen in der Praxis gerne weitergibt. Diese Erfahrungen kommen ihr aber auch bei einer neuen Aufgabe zugute, die sie seit dem 1. Januar des vergangenen Jahres ausübt: „Qualitätsmanagementbeauftragte“. Das ist sie für die rund 330 Mitarbeiter der vier katholischen Sozialstationen in Sigmaringen, Meßkirch, Pfullendorf und Gammertingen. Die haben sich vor einigen Monaten unter einem gemeinsamen Trägerverein zusammengeschlossen. Dadurch wurde es auch möglich, die spezielle Stelle zu schaffen, die in Zukunft immer mehr Bedeutung gewinnen wird.
Die 44-jährige Barmet kann bereits von positiven Rückmeldungen berichten. Die Umstellung auf die neue Pflegedokumentation SIS wird von den Mitarbeitern gut angenommen. „Eine Umstellung ist immer viel Arbeit“, sagt Barmet. Aber wenn hinterher rauskommt, dass sich die Arbeit gelohnt hat, dann herrscht Zufriedenheit. Und das ist es, was die Qualitätsmanagementbeauftragte anstrebt. Sowohl für das Personal als auch die Kunden. Mit der neuen Art der Dokumentation bekommen die Mitarbeiter jetzt ein besseres und umfassenderes Gesamtbild des Kunden. Da geht es auch um Gewohnheiten und bestimmte Wünsche aus Sicht des Kunden. „Wenn da alle auf dem gleichen Kenntnisstand sind, kann der Kunde bestimmt besser damit umgehen, wenn mal jemand anders kommt, weil die gewohnte Fachkraft Urlaub hat oder krank ist“, sagt Barmet. Und das erhöht natürlich auch die Kundenzufriedenheit, die ihr besonders wichtig ist. Die Umstellung auf das neue SIS-System ist nicht von der Pflegekasse oder dem Gesetzgeber vorgeschrieben. „Wir machen das freiwillig, weil wir es für gut und zukunftsorientiert halten“, stellt die Fachfrau fest. Ihr Aufgabenbereich umfasst aber noch deutlich mehr. So müssen alle Formulare überarbeitet und auch neu entwickelt werden. Es wird eine Einheitlichkeit in allen vier Sozialstationen angestrebt und vor allem will man versuchen, die Papierflut einzudämmen. „Lieber weniger Formulare, dafür aber solche, die hilfreich sind, um so mehr Zeit für den Kunden zu haben“, lautet das Motto.
Manuela Barmet besucht aber auch Vereine oder Institutionen, um die Arbeit der Sozialstationen vorzustellen. Das entlastet die örtliche Pflegedienstleitung und macht auch deutlich, dass man den Zusammenschluss ernst nimmt. Zudem ist sie eine Art Zwischenglied zwischen dem Vorstand des Trägervereins, den Pflegedienstleitungen, den Teamleitungen und den Mitarbeitern. In engem Kontakt steht sie auch zur Fortbildungsbeauftragten Anika Haiß. Auch die Wundmanagerinnen und Hygienebeauftragten bindet sie in ihre Arbeit ein. „Im Laufe der Zeit wird sich bestimmt manches verändern, wegfallen oder dazukommen“, ist Barmet überzeugt. Für sie bedeutet das: Nicht an einmal definierten Vorgaben akribisch festzuhalten, sondern flexibel sein und neue Erkenntnisse aus der täglichen Arbeit allen Mitarbeitern zugänglich zu machen. Sicher kein einfacher Job, aber einer, der zu Manuela Barmet passt, wie sie findet.