Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Lions-Club fördert primär die Jugend
Festakt anlässlich des 100-jährigen Bestehens im Schülerforschungszentrum
BAD SAULGAU - Die Mitglieder des Lions-Clubs Sigmaringen-Hohenzollern haben am Samstagabend das 100-jährige Bestehen des LionsClubs im Festsaal des Schülerforschungszentrums (Sfz) Bad Saulgau, im Gewölbekeller des Klösterles, gefeiert. Der Festakt stand unter dem Motto „Lions fördert junge Talente in der Region“.
Joachim Farger, Präsident des Lions-Clubs Sigmaringen-Hohenzollern, konnte unter den Mitgliedern und Gästen auch den Distrikt-Governor Hanns Fahlbusch aus Konstanz begrüßen. Farger erinnerte an die Losung der Lions-Bewegung „Wir sind eine weltweite Vereinigung, die in freundschaftlicher Verbundenheit bereit ist, sich den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit zu stellen und uneigennützig an ihrer Lösung mitzuwirken – nach dem Motto we serve – wir dienen“. Die Jugend zu fördern, sei ein primäres Ziel.
Deswegen sei der Festakt auch diesem Ziel gewidmet. Eine der geförderten Talentschmiede ist die Junge Philharmonie Oberschwaben (JPO), die in einer Kammerorchesterbesetzung den Abend musikalisch begleitete und unter der Leitung von Alban Beikircher ihre Qualität unter Beweis stellte. „So viel Talente auf einmal, das begeistert mich, denn Jugend ist unsere Zukunft“, sagte Hanns Fahlbusch, selbst Physiker und langjähriger Akademischer Direktor an der Universität Konstanz. Er war nicht nur beeindruckt vom Auftritt der JPO, sondern auch davon, was ihm und den Gästen beim Rundgang durch das Schülerforschungszentrum im Klösterle alles gezeigt wurde.
1,4 Millionen Mitglieder
Die 1917 in den USA gegründeten Lions haben weltweit 1,4 Millionen Mitglieder in mehr als 200 Ländern. In Deutschland sind es 1568 Clubs mit mehr als 52 000 Mitglieder. Dem Leitthema des Abends folgend, hatte die Kaufmännische Leiterin des Sfz, Konstanze Nickolaus, das Wort. Sie stellte das deutschlandweit einzigartige Netzwerk der acht Sfz-Standorte vor und nahm die Zuhörer an Beispielen wie die erfolgreichen Jugend forscht-Aktivitäten und dem „Zayed Future Energy Prize 2016“mit in die Welt der jungen Forscher.
Mit dem Preisträger beim Konstruktionswettbewerb der Ingenieurkammer Baden-Württemberg, dem 15-jährigen Martin Farger und der elfjährigen Emilia Beutel, der jüngsten Endrundenteilnehmerin des Artur-Fischer-Erfinderwettbewerbs, präsentierten zwei Schüler ihre Arbeiten. „Wir brauchen den Nachwuchs, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern“, sagte der Gründer und ehemaliger Leiter des Sfz, Rudolf Lehn, der die Entwicklung dieser außerschulischen Bildungseinrichtung skizzierte und dabei mit so mancher Anekdote aus der Anfangszeit für Schmunzeln sorgte.
Eben diesen Nachwuchs im musikalischen Bereich stellte der Leiter der Musikschule Bad Saulgau, Ralf Hohn, mit der JPO vor, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert. „Die Streicherausbildung hatte in unserer Raumschaft noch keine Tradition. Dann kam der Geigenvirtuose Alban Beikircher 1995 ins Oberland – Sie sehen, was daraus geworden ist“, so Hohn.
Die JPO, die sich zu einem wichtigen Bindeglied zwischen den Musikschulorchestern und dem Landesjugendsinfonieorchester entwickelt hat, bietet jungen, ambitionierten Musikern die Möglichkeit, die großen Werke wie die Beethoven- und Tschaikowski-Sinfonien in einem Sinfonieorchester zu erlernen. Die dafür notwendigen Geldmittel akquiriert die JPO aus Spenden, Zuwendungen und Konzerteinnahmen.
An Samstagabend gab es zur Feier des Tages vom Lions-Club für die JPO und für das Sfz einen Spendenscheck von jeweils 2000 Euro. Dafür gab es vom Orchester das OboenKonzert, Adagio des italienischen Komponisten Tomaso Albinoni, bei dem Franziska Leitz bei ihrem gefühlvollen Oboen-Solo und das Orchester mit der sensiblen Begleitung für Begeisterung sorgten.