Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gefahr ist immer noch nicht gebannt
Benefizkonzert anlässlich des Weltpoliotages in Sigmaringen
SIGMARINGEN - „End Polio Now!“ist das Motto am Freitagabend in der Aula der Alten Schule in Sigmaringen gewesen. Der Rotary Club Sigmaringen hatte zum Benefizkonzert anlässlich des Weltpoliotages eingeladen und der Saal wurde von Jung bis Alt gut besucht. Der Club setzt sich für das Ausrotten der Kinderlähmung ein.
Der Abend wurde durch das Rotary Blechbläser-Ensemble eröffnet, und anschließend überzeugte Volker Trugenberger, der Präsident des Rotary Clubs, mit einer überzeugenden Rede und rückte das Bewusstsein der Zuhörer zurecht, in dem er darauf hinwies, dass auch hier in Deutschland die Gefahr nicht gebannt ist. Durch die Einwanderung könne der Polio-Virus wieder nach Deutschland gelangen. Vor allem in den drei noch nicht poliofreien Ländern Pakistan, Afghanistan und Nigeria sei die Gefahr groß, eine Ansteckungsund erneute Ausbreitungsgefahr nach Deutschland zurückzubringen. Dr. Trugenberger sagte auch, dass in diesen Ländern die Islamisten gegen diese Impfung seien – auch vor der Tötung der Impfteams vor Ort machten sie keinen Halt. Hier haben die Impfteams eine andere Lösung gefunden: Sie versuchen, die Bevölkerung am Rande des Terrorgebietes impfen zu können, um auch die kleinste Chance zu nützen, das Polio-Virus zurückzudrängen. Durch den Satz „Es bestehen gute Chancen, in zehn Jahren kein Benefizkonzert mehr zu machen“, den Trugenberger mit einem Lachen unterstrich, konnte er das Publikum wieder in die richtige Stimmung versetzen, um den Klängen des Abends zu lauschen.
Regina Macher, Querflöte, und Thomas Ciesla, Gitarre, eröffneten mit Werken von Celso Machado, gefolgt von dem jungen Niklas Reimann, der mit seinem Marimbaphon die Zuhörer begeisterte. Die Leiterin der Musikschule Ellen Valerius spielte die ungarischen Tänze Nr. 6, 4, 5 auf ihrem Violoncello von Brahms zusammen mit Regina Maucher, Querflöte, und Chiaki Nagata am Klavier. Christopher Brodmann, Trompete, und Chiaki Nagata am Klavier führten die slawische Fantasie von Carl Hoehne auf, danach folgte das Trio mit Regina Maucher, Querflöte, Ellen Valerius, Violoncello, und Chiaki Nagata am Klavier. Zum Schluss kam das Rotary Blechbläser-Ensemble nochmals auf die Bühne und konnte die Zuhörer in ihre eigene Kindheit mit „Mouse & Friends“zurückversetzen. Sie spielten die Melodien von der Sendung mit der Maus bis hin zu Pippi Langstrumpf und bei „Wer hat an der Uhr gedreht“konnte der ein oder andere ein Lachen nicht mehr verdrücken.
Der Rotary Club Sigmaringen engagiert sich nicht nur für das humanitäre Projekt, sondern hilft auch regional. „Mit dem MS-Heim „Hofgut Müller“in Ostrach besteht eine Partnerschaft, in der wir uns persönlich einbringen, wie zum Beispiel durch Hilfe bei Ausflügen, persönliche Betreuung oder Einzelfallhilfe“, betonte Trugenberger.