Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Albverein will und muss attraktive­r für Junge werden

Claus Bayer bleibt Vorsitzend­er des Gaus Obere Donau – Gaugrenzen sollen überprüft werden

- Von Susanne Grimm

SIGMARINGE­NDORF - Bei der Herbsttagu­ng des Gaus Obere Donau des Schwäbisch­en Albvereins (SAV) haben die Anwesenden das komplette Gau-Vorstandsg­remium unter dem Vorsitzend­en Claus Bayer neu beziehungs­weise wiedergewä­hlt. Dabei sind einige Posten wie der des Kulturwart­s und des Jugendwart­s unbesetzt geblieben, andere dagegen bestehen in personelle­r Doppelfunk­tion.

Mit Regina Rebholz aus Gutenstein hat jedoch ein junges Gesicht Interesse bekundet, künftig im Gremium mitzuwirke­n, wenn auch erst einmal in nichtamtli­cher Funktion. Die 28-jährige Diplom-Forstingen­ieurin hat sich bereiterkl­ärt, dem Gau-Naturschut­zwart Rolf Schneemilc­h über die Schulter zu schauen, der seit dem Rücktritt seines Kollegen auch dessen Bezirk bearbeitet. „Ich weiß zu schätzen, was der Schwäbisch­e Albverein macht, und möchte im Bereich des Naturschut­zes mit dabei sein“, sagte die junge Frau unter dem Beifall der Anwesenden. Weil sie jedoch zwei kleine Kinder hat und der familiäre Hausbau ansteht, dämpfte sie die Erwartunge­n über ihren sofortigen Volleinsti­eg in den Vorstand. Sie sei jedoch gerne bereit, Rolf Schneemilc­h zu begleiten, um sich einen Überblick über den Arbeits- und Zeitaufwan­d zu verschaffe­n, den der Posten des Gau-Naturschut­zwartes Ost mit sich bringt. Trotz dieser Einschränk­ung waren die Anwesenden von der Absicht der jungen Frau sichtlich angetan.

Die schwierige „Akquise“junger Leute für den SAV zog sich wie ein roter Faden durch die Tagung. GauObmann Claus Bayer, der einstimmig wiedergewä­hlt wurde, appelliert­e an die Ortsgruppe­nleiter, alles dafür zu tun, um für Familien und Jugendlich­e attraktiv zu sein. Aktionen wie der von der Ortsgruppe Gutenstein praktizier­te aktive Krötenschu­tz seien nur eine Möglichkei­t, die junge Generation mit einzubinde­n. „Solche Maßnahmen mit Jugendlich­en können nicht hoch genug eingeschät­zt werden“, sagte Schneemilc­h.

Flowpark für Mountainbi­ker soll unterstütz­t werden

Mit Blick auf den dramatisch­en Rückgang der Insektenvi­elfalt und damit einhergehe­nd der Singvögel „ist es wichtiger denn je, was wir im Naturschut­z machen und den Jungen nahebringe­n“, betonte Schneemilc­h. Die wiedergewä­hlte Vizevorsit­zende Priska Pfister nahm bei den Wahlen auch den vakanten Posten der Gau-Familienwa­rtin an, denn „die Jugend und Familien sind die Zukunftssi­cherung des SAV“. Vor dem Hintergrun­d, dass die Region Obere Donau zur „Kulturland­schaft des Jahres 2018“gekürt worden ist, werden alle Ortsgruppe­n im kommenden Jahr einen Aktionstag durchführe­n. „Nur wenn ein entspreche­ndes Angebot da ist, kommt auch die betreffend­e Klientel“. Das sah auch Bayer so, denn er plädierte dafür, den von der Stadt Sigmaringe­n geplanten Flowpark für Mountainbi­ker beim Antoniustä­le im Sigmaringe­r Stadtwald zu unterstütz­en. „Wir haben im SAV junge Familienvä­ter, die diese Sportart betreiben“. Der Flowpark sei dafür jedenfalls besser geeignet als Trails auf den Wanderwege­n.

Gauwegewar­t Wolfgang Grandy berichtete über eine von ihm erstmals durchgefüh­rte Schulung für Wegewarte mit unerwartet hoher Resonanz, sodass solche Schulungen künftig weiter angeboten werden sollen. Zusammen mit dem Urgestein des SAV, Ehrenvorsi­tzender Willi Rößler, der über 30 Jahre dem Gau vorstand, habe er zwölf neue Lehrtafeln aufgestell­t, fünf weitere würden aber noch gebraucht. Grandy gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass Rößler „noch mindestens 20 Jahre dem Verein zur Verfügung steht“.

Dieser sagte zu, im kommenden Jahr einen Vortrag über die Kulturland­schaft Obere Donau sowie einen über die Verkehrsen­twicklung halten zu wollen, „denn bis 1858 gab es noch keine Straße im Donautal“. Außerdem soll die 50. Lehrtafel aufgestell­t werden, die die Geschichte der Vorgängerb­urgen Wildenstei­ns deutlich macht. Auf Grandys Agenda stehen zudem noch die Überprüfun­g und eventuell Anpassung der Gaugrenzen, denn der Obere Donau-Gau reicht bis an das Ufer des Bodensees, wobei südlich von Meßkirch keine weitere Ortsgruppe existiert.

 ?? FOTO: SUSANNE GRIMM ?? Das Vorstandsg­remium des Obere-Donau-Gaus des Schwäbisch­en Albvereins: oben von links Gauwegemei­ster Wolfgang Grandy, Schriftfüh­rer Reinhard Stolz, zweite Reihe von links Gauwanderw­art Erich Fischer, DiplomFors­tingenieur­in Regina Rebholz, Beisitzer Günther Laupheimer, dritte Reihe von links Gau-Naturschut­zwart Rolf Schneemilc­h, zweiter Vizevorsit­zender und Internetbe­auftragter Gerhard Teyke, untere Reihe von links Vizevorsit­zende und Gau-Familienwa­rtin Priska Pfister, Kassiereri­n Sieglinde Uhl sowie Gau-Obmann Claus Bayer.
FOTO: SUSANNE GRIMM Das Vorstandsg­remium des Obere-Donau-Gaus des Schwäbisch­en Albvereins: oben von links Gauwegemei­ster Wolfgang Grandy, Schriftfüh­rer Reinhard Stolz, zweite Reihe von links Gauwanderw­art Erich Fischer, DiplomFors­tingenieur­in Regina Rebholz, Beisitzer Günther Laupheimer, dritte Reihe von links Gau-Naturschut­zwart Rolf Schneemilc­h, zweiter Vizevorsit­zender und Internetbe­auftragter Gerhard Teyke, untere Reihe von links Vizevorsit­zende und Gau-Familienwa­rtin Priska Pfister, Kassiereri­n Sieglinde Uhl sowie Gau-Obmann Claus Bayer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany