Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
St. Michael erhält erneut den Segen
Mit einem Gottesdienst feiert die katholische Kirchengemeinde in Hohentengen den Abschluss der Innenrenovation ihrer Kirche
HOHENTENGEN - Die Kirchengemeinde St. Michael Hohentengen hat den Abschluss der Innenraumsanierung ihrer Kirche gefeiert. Nach 59 Wochen Bauzeit zogen die Katholiken wieder in ihr neu gestaltetes Gotteshaus ein. Weihbischof Matthäus Karrer weihte Kirche, Taufstein, Ambo, Altar und Tabernakel.
Die vielen Gottesdienstbesucher bewunderten die neue Ausgestaltung der Kirche beim Festgottesdienst. Die Musikkapelle spielte unter der Leitung von Pius Binder zum Einzug das Stück „Highland Cathedral“. Es zogen die Fahnenabordnungen der Vereine, die vielen Ministranten und Geistlichen ein.
Es war ein Tag des Dankes: Pfarrer Jürgen Brummwinkel lobte die Firmen, die Handwerker, die Architekten und Ingenieure für ihren Einsatz. Er dankte Ralf Schneider, dem Leiter des bischöflichen Bauamtes und dem Ordinariat. Er hob die vielen Eigenleistungen – 2300 Stunden – der Ehrenamtlichen hervor, die täglich in der Kirche mitgearbeitet haben, vor allem von Oskar Deppler, und dankte den Frauen, die den Handwerkern täglich Kaffee und Kuchen gebracht hatten. Schließlich dankte er den Spendern und den Paten der Apostelfiguren für ihre Großzügigkeit.
Bischof weiht Taufstein zuerst
Zu Beginn weihte Bischof Karrer den Taufstein und erklärte, dass die Taufe das wichtigste Sakrament ist. Er ging anschließend durch die Reihen und gab den Gläubigen das Weihwasser. Dann weihte er den Ambo, bevor die Lesung und das Evangelium vorgetragen wurden. In der Lesung wurden die Christen aufgefordert: „Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen“. Das Evangelium berichtete von Jesus Christus, der die Händler und Geldwechsler mit den Worten „Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle“aus dem Tempel hinaus getrieben hat.
Bischof Karrer predigte über den gelungenen Umbau. Er erinnere sich, wie die Kirche vor fünf Jahren noch ausgesehen habe. „Ich kann den Unterschied sehen. Es hat sich gelohnt“, sagte er anerkennend. Diese lichterfüllte Kirche sei ein Jahrhundertwerk, doch wichtiger sei, wie sich Christen darin nun bewegen und feiern werden. Die auf dem Berg stehende Göge-Kirche sei von überall sichtbar. Schon immer seien Menschen auf die höchsten Punkte gestiegen, um Gott näher zu sein. Er wünschte allen, die die Michaelskirche betreten, dass sie die Fülle und Nähe Gottes spüren, dass sie berührt werden und stark für das Leben in der Gesellschaft, in den Betrieben und Vereinen gemacht werden.
Bildhauer lässt Reliquien ein
Höhepunkt der Kirchenweihe war die feierliche Altarweihe. Die Reliquien wurden von Bildhauer Joachim Maria Hoppe in die Mensa eingelassen. Dann entzündeten Bischof Karrer und Pfarrer Brummwinkel die kleinen Weihrauchfeuer auf dem Altar. Der Bischof betete, der Altar möge zum Mittelpunkt der Eintracht der Gemeinde werden. Während die kleinen Feuer brannten, wurde das Heilig-Geist-Lied gesungen. Als die Feuer erloschen, wurde der Altar für die Eucharistiefeier gedeckt, die Kerzen und das Tischkreuz gebracht.
Der Kirchenchor, der durch einen einen Projektchor verstärkt wurde, sang die Bläsermesse „Missa brevis in C“und das „Laudate Dominum“von Robert Jones unter der Leitung von Maria Neher. Orgel spielte Volker Nagel. Der Gottesdienst endete mit dem Segen von Bischof Karrer.
Nach dem feierlichen Gottesdienst zogen die Gottesdienstbesucher in den Gemeindesaal. Beim Empfang dankte Architekt Guido Vogel für das Vertrauen, das Pfarrer Brummwinkel und die Kirchengemeinde in ihn gesetzt haben und lobte das große Engagement aller beteiligten Firmen. Bürgermeister Peter Rainer gratulierte zur gelungenen Kirchenrenovation. Die Göge-Kirche sei schon immer der Mittelpunkt der Bewohner der neun Gemeinden gewesen. Sie habe einen Zusammenhalt geschaffen, von dem auch die politische Gemeinde profitiere. Die Kirche sei das Wahrzeichen der Göge und stehe deshalb auch auf dem Briefkopf der Gemeinde Hohentengen. Er wünschte, dass das Wir-Gefühl der Göge in den nächsten Genrationen erhalten bleibe.