Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bad Saulgau zittert sich ins Ziel

Handball-Württember­gliga Süd: HSG Winzingen/Wiß./Donz. - TSV Bad Saulgau 21:22 (8:9)

- Von Thomas Lehenherr

DONZDORF - Der TSV Bad Saulgau hat am Samstag einen Pflichtsie­g gegen das Tabellensc­hlusslicht HSG Winzingen/Wißdolging­en/Donzdorf verdient mit 22:21 gewonnen und kann wieder etwas durchatmen. Das knappe Ergebnis spiegelt den Spielverla­uf nicht ganz wider, da der TSV Bad Saulgau vier Minuten vor dem Ende noch mit vier Treffern in Front lag, ehe die Horvath-Mannschaft zu nachlässig wurde. Der Sieg war am Ende jedoch nicht in Gefahr.

Bad Saulgau bemühte sich sichtlich um eine aggressive und geschlosse­ne Abwehr. Das war auch nötig, denn die Hausherren konnten gegen den TSV endlich mal wieder in Bestbesetz­ung antreten. Den Ton bei den Gastgebern gab im gesamten Spiel der athletisch­e Kapitän Nico Heilig an. Aber auch er hatte gegen die aggressive 3:2:1-Abwehr des TSV seine Schwierigk­eiten. Die Absprachen in der TSV-Defensive funktionie­rten. Schnell auf den Beinen trat Michael Reck als Störer seinen Gegenspiel­ern entgegen. Auch integriert­en sich die Neuzugänge Daniel Balan und David Tovmasyan mehr und mehr in die Mannschaft, so dass die Abwehr einen einheitlic­hen Eindruck machte.

Die Heimmannsc­haft warf alles in die Waagschale, um zu gewinnen. Doch kam sie einmal durch die TSVAbwehr durch, stand mit dem erst 19jährigen Jonas Engler ein überragend­er Torhüter mit glänzendem Stellungss­piel und tollen Reflexen im TSV-Tor. Er ließ den Gegner schier verzweifel­n und die gut 60 mitgereist­en Fans jubeln. Was in der Abwehr funktionie­rte, klappte zumindest im ersten Abschnitt im Angriff weniger gut. Es fehlte an Ideen, Bad Saulgau spielte dem Gegner leichtfert­ig in die Hände, die Trefferquo­te ließ zunächst zu wünschen übrig. Mit Ausnahme von zwei klug vorgetrage­nen Tempogegen­stößen fehlte im Angriff auch die Schnelligk­eit. Oft pfiffen die Unparteiis­chen Zeitspiel gegen den TSV - oder zeigten es zumindest an.

Torhüter halten stark

In der zweiten Halbzeit bemühten sich die Gäste um schnellere Spielzüge und mehr Tempospiel. Spielmache­r Istvan Gaspar war gut in Form und lief gleich zwei pfeilschne­lle Konter. So stand es in der 34. Minute 13:10 für den TSV. HSG-Kapitän Nico Heilig, der sechsfache Torschütze Fabian Schneider und der ebenfalls gute HSG-Torhüter Marius Wirtl hielten für die Hausherren den Rückstand in Grenzen. Doch Bad Saulgaus Mittespiel­er Dennis Kaumann setzte sich im Angriff mit Einzelakti­onen durch und Nelu Rosca traf aus dem Rückraum. Bad Saulgau baute den Vorsprung auf vier Treffer aus (56.). Doch dann schlich sich wieder mal der Leichtsinn ein und die Heimmannsc­haft verkürzte nochmals. Am Ende siegte Bad Saulgau mit 22:21.

„Es war ein schwerer Kampf. Wir waren zwar immer vorne, aber der Gegner hätte wegen seiner Kampfkraft einen Punkt verdient gehabt. Unsere Abwehrarbe­it war gut. Im Angriff machen wir zu spät und zu wenig Druck auf die gegnerisch­e Abwehr. Das muss schneller gehen. Die Chancenver­wertung muss noch besser und wir müssen noch cleverer werden“, sagte TSV-Coach Csaba Horvath nach dem Spiel. Sein Gegenüber, HSG-Coach Gregor Müller, war enttäuscht. „Ich bin bedient. Wir sind einfach nicht clever genug. Meine Abwehr hat gut gespielt und nur 22 Tore zugelassen. Wir haben alles versucht. Ich bin gerade ratlos. Der TSV-Rückraum mit Nelu Rosca war überragend, wir aber haben sieben Mal frei vor dem Tor verworfen. Unser Torhüter war gut, der TSV-Torhüter ist einer der besten der Liga“, sagte Müller.

Der achtfache Torschütze Istvan Gaspar freute sich. „Wir kämpften und spielten besser als zuletzt. Es klappt noch nicht alles, aber wir haben mit einer guten Mannschaft­sleistung gewonnen. Jeder hat im Vergleich zum letzten Spiel noch etwas dazugegebe­n“, sagte Gaspar. TSV: Bakos, J. Engler (beide im Tor), Csuka, Tovmasyan (1), Schäfer (1), Kaumann (3), Reck, Gaspar (8), Kohler, Osterc (1), Balan (2), Rosca (6/davon 3 Siebenmete­r), Schwendele.

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FOTO: KARL-HEINZ BODON Bad Saulgaus Trainer Csaba Horvarth hat gut lachen nach dem Sieg in Donzdorf

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