Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Caritasverband erfüllt Wünsche
Die Aktion „Weihnachtszauber“findet dieses Jahr wieder statt.
MESSKIRCH/SIGMARINGEN (sz) -
180 Päckchen aus dem Raum Sigmaringen und 119 aus der Region Meßkirch haben im vergangenen Jahr für leuchtende Kinderaugen und so manche Träne bei Müttern oder Vätern gesorgt. Die Aktion „Weihnachtszauber“des Caritasverbands war ein voller Erfolg, heißt es in einer Pressemitteilung.
Von der Schneefee bis zum Modellauto reichte das Spektrum der Päckchen. Sie kamen von Menschen, die jenen Kindern eine Freude machen wollten, deren Eltern kaum in der Lage sind, für Geschenke zu sorgen. Im reichsten Land Europas gibt es nämlich durchaus Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und auch im Landkreis Sigmaringen ist Kinderarmut durchaus keine Seltenheit. „Für uns war deshalb klar, dass wird die Aktion dieses Jahr wiederholen“, sagt Stefanie Thiel, Referentin für den Caritassozialdienst (CSD) und Migration. Ab sofort können sich Eltern beim Caritasverband melden und die Wünsche ihrer Kinder weitergeben.
„Jedes Kind hat zwei Wünsche. Die sollten allerdings nicht teurer als
15 bis 20 Euro sein“, sagt Nina Gers- hanyk, die dieses Jahr neu im Weihnachtsteam ist. Manuela Friedrich, Sanja Mühlhauser, Petra Wenninger, Stefanie Thiel und Norbert Stauß bringen schon Erfahrungen aus dem Vorjahr mit. Und die waren durchweg positiv. Die Regeln sind gleich: Drei bis 14 Jahre alt darf ein Kind sein, das sich etwas wünscht. Pro Kind wird ein Wunsch erfüllt. Und dafür sorgen die vielen netten Menschen, die an den Christbäumen, die in Sigmaringen im Rathaus, in der Volksbank, im Edeka-Markt Sigmund, der Sparkasse und in der Kirche am Markt aufgestellt werden, einen Wunschzettel wegnehmen und dann versuchen, das passende Geschenk zu besorgen.
In Meßkirch stehen die Christbäume in der Sparkasse und der Volksbank und natürlich auch bei der Schlossweihnacht. „Am 1. Dezember stellen wir die Bäume auf“, erklärt Norbert Stauß. So wie seine Mitstreiter freut er sich schon mächtig auf die Aktion. Wobei klar ist: Es steckt eine Menge Arbeit dahinter, wenn man Kindern eine Freude machen will. Und: Auch wer ein unverpacktes Geschenk beim Caritasverband in Sigmaringen im Fidelishaus oder in Meßkirch im Büro hinter dem Conrad-Gröber-Haus abgibt, kann sicher sein, dass es von fleißigen Händen schön verpackt wird. Selbstverständlich werden für die Aktion auch Geldspenden angenommen. Denn wer unterstützen möchte, aber keine Zeit hat, selbst etwas zu besorgen, der ist trotzdem willkommen.
„Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sich meine Kinder gefreut haben“, sagt Stella F. aus einer Kreisgemeinde. Die alleinerziehende Mutter hat schon genug zu kämpfen, um mit ihren fünf Kindern durchzukommen. Weihnachtsgeschenke sind da in der Regel nicht drin. „Weihnachten, das ist für mich leider ein ganz schlimmer Termin in mei-
sagt Nina Gershanyk vom Weihnachtsteam.
nem Kalender“, sagt sie mit trauriger Stimme. Wenn sich in vielen Familien die Geschenke unter dem Christbaum stapeln, dann langt es bei ihr meistens nur zu etwas, was notwendig ist. Spielzeug ist da schon Luxus. „Im vergangenen Jahr war das ganz anders. Meine Kinder haben sich ganz toll gefreut und ich auch“, erinnert sie sich und wischt eine Träne weg. „Ich kann allen Menschen, die bei dieser Aktion mitmachen, nur herzlich danken. Sie sind richtige Weihnachtsengel.“Was sich ihre Kinder diesmal wünschen, das wird nicht verraten. Übrigens auch nicht, wer dann letztendlich die Geschenke spendet. Denn alles geschieht anonym. Das gilt aber nicht für die Kinderwünsche. „Schließlich müssen wir ja wissen, wer welchen Wunsch hat“, sagt Petra Wenninger.
„Jedes Kind hat zwei Wünsche. Die sollten allerdings nicht teurer als 15 bis 20 Euro sein“,