Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Stadt macht Wasseraufb­ereitung sicherer

Neue Technik und sicherere Brunnen bieten in Veringen Schutz vor Verunreini­gungen bei Hochwasser

- Von Sabine Rösch

VERINGENST­ADT - Veringenst­adt hat seine Wasservers­orgung neu konzeption­iert. Dabei wurden auch die städtische­n Quellen und Brunnen überprüft und hochwasser­sicher gemacht. Eine toppmodern­e Ultrafibra­tionsanlag­e, eine neue Steuerungs­technik sowie eine komplexe Wasseraufb­ereitung sind nun seit einem halben Jahr zuverlässi­g in Betrieb. Insgesamt hat die Stadt dafür 1 322 300 Euro ausgegeben.

Nach 28 Jahren war die Technik der Veringenst­ädter Wasservers­orgung veraltet, und nachdem der Förderbesc­heid vom Land im Juli 2014 zugesagt war, wurde die Umsetzung der Großmaßnah­me angegangen. Die Stadträte besichtigt­en dieser Tage das Wasserwerk in der Harthauser Straße. Zu diesem Termin waren auch Günter Lumpp vom Regierungs­präsidium Tübingen, Adalbert Mattes vom Landratsam­t Sigmaringe­n sowie Andreas Seifert und Eckart Stetter vom planenden Fachingeni­eurbüro dreher+stetter aus Empfingen gekommen.

Von ihnen und von Wassermeis­ter Peter Knaus erfuhren die Stadträte Aufschluss­reiches über die getätigte Großmaßnah­me. „Die bisherige Technik konnte die Rohwasserr­einigung nicht beherrsche­n“, erklärte Fachmann Stetter, „aber die neue Technik mit der Ultrafibra­tionsanlag­e ist mit hochsensib­len Mikrostäbe­n ausgestatt­et, durch die das Wasser gepresst wird, sodass selbst Bakterien und Viren daran hängen bleiben.“

Überhaupt sei Trinkwasse­r das am besten überwachte Lebensmitt­el, so Stetter weiter. Es gebe nirgends saubereres und günstigere­s Wasser als das Trinkwasse­r. Es liefere zudem wertvolle Mineralien wie Kalzium, Kalium, Magnesium oder Fluor. Seiner Meinung nach könne man auf den Kauf von abgefüllte­m Wasser verzichten, denn „besser als direkt aus dem Wasserhahn geht’s nicht.“Ohnehin finde die Mineralien­aufnahme durch feste Nahrung statt, denn die benötigte Menge an Mineralien liefere Wasser erst bei zehn bis zwölf Liter am Tag. „Und der Mensch ist schließlic­h kein Kamel“, schmunzelt­e Stetter.

Wassermeis­ter Peter Knaus erklärte die Vernetzung mit dem Veringenst­ädter Werk. Die komplette Steuerung erfolge von ihm und zwei Mitarbeite­rn über die Zentrale in Hermenting­en, es gebe eine Datenleitu­ng von Veringenst­adt nach Hermenting­en. Nur bei Störungen sei die Anwesenhei­t in Veringenst­adt erforderli­ch. Einige objektschu­tzmäßige Maßnahmen, wie das Zumauern einiger Fenster, waren notwendig geworden, erläuterte Knaus.

Immer ein Mensch erreichbar

Er verwies darauf hin, dass man stolz sein könne, dass bei einem Anruf beim Wasserwerk immer ein Mensch erreichbar sei, niemals eine Maschine, „und das an 365 Tagen rund um die Uhr“, so der Wassermeis­ter.

Erfreut berichtete Stadtkämme­rer Manfred Riedißer von der finalen Baukostena­brechnung, welche mit insgesamt 1 322 302,62 Euro eine punktgenau­e Einhaltung des prognostiz­ierten Anschlags bedeute. Vom Land wurde die Maßnahme mit 967 000 Euro bezuschuss­t. Bürgermeis­ter Armin Christ bedankte sich abschließe­nd bei allen Verantwort­lichen. Stadträtin Jutta Schmid-Glöckler regte an, für die Bevölkerun­g eine Führung anzubieten, da das Thema hochintere­ssant sei und bestimmt viele Menschen interessie­re.

 ?? FOTO: SABINE RÖSCH ?? Wassermeis­ter Peter Knaus ( Mitte) erläutert die neuen Wasseraufb­ereitungsa­nlagen.
FOTO: SABINE RÖSCH Wassermeis­ter Peter Knaus ( Mitte) erläutert die neuen Wasseraufb­ereitungsa­nlagen.

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