Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kinder sammeln 7500 Kilogramm Lebensmittel
Bislang erfolgreichstes Jahr für die Aktion Kilo
SIGMARINGEN (sz) - Sie standen teilweise in der Kälte, aber sie hatten durchaus Spaß. Und vor allem das Gefühl, den Samstagvormittag sinnvoll verbracht zu haben. Kinder und Jugendliche aus dem Dekanat Sigmaringen-Meßkirch haben mit der „Aktion Kilo“ein beachtliches Ergebnis erzielt: 7500 Kilogramm Lebensmittel und Hygieneartikel wurden gesammelt. „Das ist das höchste Ergebnis in den zehn Jahren, in denen wir jetzt diese Aktion machen“, sagte Stefanie Thiel, Referentin für Migration und Sozialdienst beim Caritasverband Sigmaringen. Insgesamt waren es rund 250 Kinder und Jugendliche, die mit dabei waren. Dazu kamen die Liebfrauenschule in Sigmaringen und die Heimschule Wald, wo Lebensmittel in den Unterricht mitgebracht wurden und dann ebenfalls in die Packstationen nach Sigmaringen und Meßkirch gingen.
Ständig waren Helfer mit Kleinbussen unterwegs, um die gesammelten Waren bei den Gruppen abzuholen. Von Pfullendorf bis Gammertingen standen Kinder und Jugendliche vor Läden, sprachen Kunden auf die Aktion an und freuten sich auch über die kleinste Spende. „Wisst ihr, ich habe selbst nur eine ganz kleine Rente, deshalb kann ich nur wenig spenden“, gab es öfter von älteren Menschen zu hören. Es gab aber auch Passanten, die kein Verständnis für die Aktion hatten („In Deutschland muss niemand hungern“) oder schlichtweg auch kein Interesse. „Das finden wir eigentlich schade. Es ist doch eine gute Sache“, stellten Alina Waldraff und Lisa Biedermann fest, die in Krauchenwies Dienst taten. Mit dem Ergebnis waren aber auch die beiden Mädels zufrieden. Schon bald stapelten sich Kisten mit Nudeln, Konserven, Zucker und Keksen hinter ihrem Aktionsstand.
Auch in den anderen Orten „lief das Geschäft super“, wie die Akteure feststellten. Und das stimmte wirklich, wie man in den Packstationen im Fidelishaus in Sigmaringen und im Conrad-Gröber-Haus in Meßkirch feststellen konnte.
Auf Tischen wurden zunächst die gesammelten Dinge verteilt und zugeordnet. Da gab es Abteilungen für Zucker, Nudeln und Gemüsekonserven. Peinlichst genau wurde auch auf das Ablaufdatum geachtet. Denn die vollen Tüten werden nicht nur jetzt vor Weihnachten, sondern auch im kommenden Jahr ausgegeben. Solange der Vorrat reicht. Mit weit über 500 Tüten ist der Caritassozialdienst nun für einige Wochen versorgt. „Es sind sehr viele Menschen, die für diese Hilfe dankbar sind“, stellte Stefanie Thiel fest. Armut sei im Landkreis kein Hirngespinst, sondern die pure Realität.