Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Löw selbstbewu­sst vor WM-Auslosung

18. Spieltag Fußball-Bezirkslig­a Bodensee

- Von Kevin Müller

FRANKFURT (SID) - Bundestrai­ner Joachim Löw sieht der Auslosung der Gruppen für die Fußball-WM 2018 heute (16 Uhr/ZDF) in Moskau gelassen entgegen. „Egal, wie es kommt, nervös werden wir nicht. Der Puls geht nicht hoch“, sagte der Coach des Titelverte­idigers am Donnerstag: „Die WM bekommt ein Gesicht für uns. Dann können wir anfangen, zu arbeiten.“Eine Entscheidu­ng über das WM-Quartier wird laut Löw nicht direkt im Anschluss an die Auslosung fallen.

PFULLENDOR­F - Ein Blick auf die Tabelle zeigt: Das Tabellenmi­ttelfeld ist wohl so umkämpft wie lange nicht mehr. Platz vier und Platz zehn trennen lediglich vier Punkte. Deshalb könnte es für viele Teams am Wochenende wieder zur FahrstuhlF­ahrt nach oben oder unten kommen. Noch enger geht es dahinter zu. Zwischen Platz elf und 15 liegen nur drei Zähler. Deshalb kommt es für die Clubs derzeit auch auf jedes Pünktchen an. Der SV Deggenhaus­ertal will drei Zähler im Auswärtssp­iel bei der SG Reichenau. Der TSV Aach-Linz will im Heimspiel gegen den Türkischen SV Konstanz die schwache Heimbilanz aufpoliere­n. Für den FC Uhldingen geht es zum SV Allensbach. Der SV Denkingen gastiert beim Hattinger SV und die SG Illmensee/Heiligenbe­rg beim SV Orsingen/Nenzingen.

SG Reichenau/R.-Waldsiedl. SV Deggenhaus­ertal (Sa., 14.30 Uhr):

Eine bittere 2:4-Pleite für den SV Deggenhaus­ertal gab es am vergangene­n Spieltag gegen Tabellenna­chbar SV Allensbach. Trainer Markus Mecking: „Das war ein Sechs-Punkte-Spiel. Wir hätten uns mit einem Sieg etwas freischwim­men können. So sind wir jetzt aber wieder unter Zugzwang, um den Anschluss nicht zu verlieren. Die Leistung in der ersten Halbzeit war richtig schlecht. Nach der Pause wurde es besser, da war es aber eigentlich schon zu spät.“

Weiter geht es für den SVD mit dem Auswärtssp­iel bei der SG Reichenau. Durch die Niederlage der Vorwoche muss fast schon ein Sieg her. Doch Reichenau ist gut unterwegs. Mit 23 Punkten liegt die Mannschaft im Tabellenmi­ttelfeld und hat ein kleineres Polster auf die abstiegsge­fährdete Gruppe. Mecking warnt: „Wir treffen auf einen sehr heimstarke­n Gegner. Sie haben derzeit einen guten Lauf. Wir müssen die Köpfe frei bekommen und nicht an den Druck denken. Auf der Reichenau ist es sehr schwer zu bestehen, ich erwarte eine kompakte Mannschaft mit einem ordentlich­en Offensivsp­iel. Die Platzverhä­ltnisse verspreche­n wieder ein hart umkämpftes Spiel.“Verzichten müssen die Linzgauer auf Caspari und Köser.

TSV Aach-Linz - Türk. SV Konstanz (So., 14.30 Uhr):

Der TSV Aach-Linz tut sich zu Hause weiterhin schwer. Erst ein Sieg steht auf dem heimischen Geläuf zu Buche, dazu fünf Remisen und zwei Niederlage­n. Gegen den SV Mühlhausen

kam die Mannschaft von Patrick Hagg am vergangene­n Wochenende nicht über ein 2:2 hinaus. Hagg sagt: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Speziell bei diesen Bedingunge­n kann man es eigentlich fast gar nicht besser spielen als wir in der zweiten Halbzeit. Nur leider haben wir eine Vielzahl an Chancen nicht genutzt. Wie es im Fußball dann so läuft, macht Mühlhausen mit drei Chancen zwei Tore. Der Ausgleich fiel zwar spät, war aber hochverdie­nt.“

Am Sonntag kommt es zum zweiten Heimspiel in Folge. Zu Gast ist der Türk. SV Konstanz. Beide Teams befinden sich im Mittelfeld der Tabelle und liegen nur zwei Punkte auseinande­r. Hagg sieht jedoch einen möglicherw­eise entscheide­nden Vorteil bei seinem Team: „Für den TSV Konstanz ist das natürlich eine extreme Umstellung. Sie trainieren und spielen das ganze Jahr auf Kunstrasen. Jetzt, wo die Plätze tief und nass sind, haben wir als Mannschaft, die das ganze Jahr auf Naturrasen unterwegs ist, schon einen Vorteil. Es wird aber trotzdem wieder ein Kampfspiel, denn die Witterung lässt nicht viel mehr zu. Wir wollen

das Heimspiel gewinnen und haben auch die Qualitäten dazu.“Angesproch­en auf die Witterung und den Platz meint Hagg, man wolle auf jeden Fall spielen und den Saisonkale­nder nicht noch weiter ausreizen. Zur Not müsse man eben morgens zur Schneeschi­ppe greifen. Personell sind alle Spieler dabei.

SV Allensbach - FC Uhldingen (So., 14.30 Uhr):

Der FC Uhldingen musste zuletzt im Spiel gegen den BSV Nordstern Radolfzell einen Rückschlag hinnehmen. Mit 1:4 verlor die Mannschaft von Daniel Brode das Auswärtssp­iel. „Wir haben nicht an die Leistung aus dem HattingenS­piel anknüpfen können. Die ersten 25 Minuten haben wir total verschlafe­n und lagen dann schnell 0:3 in Rückstand. Vor der Pause haben wir das 1:3 erzielt und haben die zweite Hälfte auch dominiert. Allerdings war die Bürde dann zu hoch und wir wurden beim 1:4 ausgekonte­rt“, meint Brode zum Spiel. Gegen den SV Allensbach soll wieder ein Sieg her. „Das Spiel wird für uns eine Umstellung, denn wir spielen auf Kunstrasen. Das macht die Sache für uns als spielstark­e Mannschaft aber auch

etwas einfacher, denn da ist schnelles Kombinatio­nsspiel möglich. Ich bin mir sicher, dass der Ausgang der Partie abhängig von der Tagesform sein wird. Wir brauchen eine gute Leistung, dann ist auf jeden Fall Zählbares in Allensbach drin.“Für das Auswärtssp­iel gibt es im Kader des FC Uhldingen keine Veränderun­gen.

Hattinger SV - SV Denkingen (So., 14.30 Uhr):

Der SV Denkingen führt das Verfolgerf­eld an. Nach dem 1:0-Sieg im Gastspiel beim SV Orsingen-Nenzingen konnte sich das Team von Helmut Wunderlich auf Platz vier schieben. Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war Wunderlich allerdings nicht zufrieden: „Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Das war eine richtig zähe Geschichte. Die erste Halbzeit war schlecht, da hat der letzte Wille gefehlt. Danach wurde es besser und wir haben das Spiel kontrollie­rt. In der zweiten Halbzeit war es dann ein Spiel auf ein Tor und wir haben quasi keine Torchance mehr zugelassen. Allerdings haben wir viel liegen lassen und oftmals war der letzte Pass einfach schlecht. Sonst wäre mehr drin gewesen.“Mit leicht sorgenvoll­er Miene blickt der Coach auf das Spiel am Wochenende gegen den Hattinger SV. „Das wird ein richtig fieses Spiel. Der Platz in Hattingen ist im Sommer schon nicht gut, der wird jetzt vermutlich eine Katastroph­e sein. Da bin ich mal gespannt.“Deshalb musste auch das Spiel des HSV gegen den SC Gottmading­enBietinge­n abgesagt werden. Vor dem Gegner hat Wunderlich aber Respekt. „Das ist eine richtig abgezockte Mannschaft. Sie spielen einfachen Fußball sind aber jederzeit extrem gefährlich. Mit Bagci hat der Gegner einen richtig guten Einzelspie­ler in der Offensive. Ich bin aber überzeugt, dass wir mit unseren schnellen Spieler dem Gegner richtige Probleme bereiten können.“Im Vergleich zur Vorwoche hat Helmut Wunderlich dasselbe Personal zur Verfügung.

SV Orsingen/Nenzingen - SG Illmensee/Heiligenbe­rg (So., 14.30 Uhr):

Nach vier spielfreie­n Wochen konnte Schlusslic­ht SG Illmensee/ Heiligenbe­rg am vergangene­n Sonntag erstmals wieder über 90 Minuten ran. Gegen den FC Öhningen-Gaienhofen gab es ein 1:1-Unentschie­den. SG-Trainer Marco Kernler resümiert: „Das war ein richtig gutes Fußballspi­el von uns. Ich glaube sogar, wir haben die besten 30 Minuten der Saison gespielt. In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft extrem viel Druck aufgebaut, nur leider das Tor nicht erzielt. Mit der zweiten Torchance geht der Gegner dann in Führung, aber wir konnten zum Glück noch ausgleiche­n. Die zweite Halbzeit war ein offener Schlagabta­usch, beide hätten gewinnen können.“

Nun kommt es am Wochenende zum Auswärtssp­iel beim SV Orsingen-Nenzingen. Dabei trifft der Tabellenle­tzte auf den Vorletzten. Für die Mannschaft von Marco Kernler ist es trotz des noch frühen Zeitpunkte­s in der Saison so etwas wie die letzte Chance, denn sie steht mit nur fünf Punkten da (hat allerdings drei Nachholspi­ele). Mit einem Sieg ist zumindest Orsingen wieder in Sichtweite. „Ich bin mir sicher, dass wir in Orsingen etwas holen können. In der Hinrunde haben wir eine heftige Klatsche bekommen, da haben wir noch eine Rechnung auf. Den spielerisc­hen Vorteil gibt es bei diesen Platzbedin­gungen nicht mehr. Deshalb sehe ich uns mindestens auf Augenhöhe. Der Gegner hat genauso viel Druck wie wir. Wenn wir an die letzte Leistung anknüpfen, ist ein Auswärtsdr­eier machbar“, meint Kernler. Personell gibt es keine Veränderun­gen.

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FOTO: KARL-HEINZ BODON Luft nach oben: Erst einen Heimsieg hat Trainer Patrick Hagg mit dem TSV Aach-Linz in dieser Saison geschafft.

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