Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zehn Architekten treffen sich mit Bürgern
Nach diesem Treffen beginnen Fachleute mit Planungen für die Gammertinger Festhalle
GAMMERTINGEN - Die Vertreter von zehn Architekturbüros treffen sich am Samstag, 2. Dezember, mit Gammertinger Bürgern und dem Preisgericht, um letzte Details für die Planungen der Festhalle zu besprechen. Gleichzeitig erhalten die Architekten ein Gipsmodell, das das Umfeld der künftigen Halle darstellt. Die Architekten können dann später ihren Entwurf von der Halle in das Modell einfügen.
„Alle zehn sind bereit, am Samstag zu kommen“, sagte Bürgermeister Holger Jerg erfreut. Gelegentlich sei es so, dass manche Büros sich bewerben, dann aber doch keine Planungen erstellen wollen. Nachdem feststand, welches die zehn Büros sind, hat die Stadt sich vergewissert, dass alle ausgewählten bereit sind, mitzumachen. Insgesamt haben sich 18 Büros beworben, 16 davon haben die vorgegebenen Auswahlkriterien erfüllt. Von ihnen wurden per Los sieben ausgewählt, die zusammen mit den drei vorab gesetzten Büros Entwürfe für die Festhalle erstellen.
Die gesetzten drei Büros sind Supper/Heinemann aus Gammertingen, Löffler aus Sigmaringen und Scheible/Hoffmann aus Fellbach. Unter den sieben weiteren sind vier aus Stuttgart und jeweils eines aus Reutlingen, München und Walldorf. Bürgermeister Jerg ist froh darüber, dass die meisten aus der Region kommen. Das war nicht selbstverständlich, denn der Wettbewerb wurde europaweit ausgeschrieben, und es haben drei Büros aus Spanien Interesse gezeigt. „Was bringt es uns, wenn ein Büro aus Helsinki schöne Pläne vorlegt, bei der Umsetzung dann aber nicht ständig dabei sein kann?“, fragt Jerg.
Am Samstag will die Stadt nun den Architekten Gelegenheit geben, sich vor Ort umzusehen und mit den Vertretern des Preisgerichts und interessierten Bürgern ins Gespräch zu kommen. Im öffentlichen Teil mit den Bürgern kann auf bestimmte Sachverhalte hingewiesen werden oder die Nutzer der Halle können sich einfach einen Eindruck von den einzelnen Büros machen. In einem nicht öffentlichen Teil klären die Architekten dann weitere Details mit dem Preisgericht. „Alle Büros sollen von den gleichen Voraussetzungen ausgehen können“, betont Jerg. So ist es beispielsweise noch offen, ob das Treppenhaus in der Mitte des südlichen Flügels bestehen bleiben soll. Für die Realschule ist es nicht vonnöten, aber es bildet den Zugang zu Kellerräumen unter der Realschule.
Die Stadtverwaltung hat bereits mit dem Landratsamt abgestimmt, was beim Abbruch des Scheygebäudes zu berücksichtigen ist. Es gehe um Fragen wie: Gibt es Altlasten? Was geschieht mit dem Bauschutt? Welche Pfahlgründung für die Fundamente sind nötig?, erläutert der Bürgermeister.
Mietverhältnisse laufen im August aus
Die Nutzer des Scheygebäudes sind laut Jerg bereits informiert worden, dass ihr Mietverhältnis im August kommenden Jahres zu Ende geht. Einige Mieter haben das Gebäude bereits verlassen wie beispielsweise der Jeansladen, andere haben selbst ihren Vertrag vor dem August 2018 gekündigt. Es gibt mehrere gewerbliche Nutzer, die entweder hier auch produzieren oder die Flächen nur als Lagerflächen nutzen. Aber es gibt auch städtische Einrichtungen wie das Jugendbüro oder das Asylcafé. Außerdem haben der Tafelladen und einige Vereine hier eine Bleibe gefunden. In Bedrängnis kommt laut Holger Jerg wohl die Reservistenkameradschaft, die neue Räume für ihre umfangreiche Sammlung suchen muss.
„Wenn in den kommenden Jahren auch das Reiser-Stoll-Areal geräumt wird, entsteht für Vereine in der Stadt ein Engpass“, so der Bürgermeister, denn auch da würden Vereinsräume wegfallen. Für das städtische Jugendbüro sucht die Stadt derzeit eine neue Unterkunft. „Die Gespräche laufen noch“, so Jerg. Der Bürgermeister geht davon aus, dass in den kommenden Jahren auch im Scheygebäude der Realschule Räume frei werden, die von Vereinen genutzt werden könnten.