Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hamburger Kammerspiele in Tuttlingen
Beim letzten Theaterabend des Jahres gibt es am Sonntag das Stück „Wie im Himmel“
TUTTLINGEN (sz) - Die Bühnenfassung des erfolgreichen, 2005 für einen Oscar nominierten, schwedischen Films „Wie im Himmel“ist am dritten Advent, Sonntag, 17. Dezember, in der Stadthalle Tuttlingen zu sehen. Das Schauspiel der Hamburger Kammerspiele bringt großes Theater und große Gefühle - ein anrührendes Bühnenerlebnis. Seit der umjubelten Premiere im Juli 2015 am Altonaer Theater hat das zehnköpfige Ensemble um Hauptdarsteller Georg Münzel (in der Rolle des Dirigenten Daniel Daréus) bei Auftritten im ganzen deutschsprachigen Raum überzeugt. Die erstklassige Schauspielerriege wird auf der Bühne von weiteren Chorsängerinnen unterstützt. Der Theaterabend (Regie: Axel Schneider, Musikalische Leitung: Igor Zeller) in der Stadthalle Tuttlingen beginnt um 19 Uhr. Einlass ist ab 18 Uhr.
Von seiner Karriere ausgelaugt, zieht sich der gefeierte Dirigent Daniel Daréus (Georg Münzel) nach einem Zusammenbruch in die Abgeschiedenheit seines kleinen Heimatdorfes zurück. Es ist eine hermetisch abgeschlossene Welt, in die der berühmte Künstler da einbricht. Und die Dorfbewohner lassen ihn seine Ruhe und Einsamkeit nicht lange genießen: Zunächst widerstrebend, dann mit zunehmendem Engagement übernimmt Daréus die Leitung des örtlichen Kirchenchors. Während die Chormitglieder vom neuen Schwung des prominenten Musikers begeistert sind, schlägt Daniel im Dorf auch scharfe Skepsis entgegen. Nicht nur seine unkonventionellen Methoden erregen Misstrauen, auch der Enthusiasmus und das neu erwachte Selbstbewusstsein seiner Sänger passen nicht jedem... Wie im Himmel war 2005 als „Bester nichtenglischsprachiger Film“für den Oscar nominiert und wurde von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeiert.
Die Bühnenumsetzung ist gelungen: 2015 feierte die Bühnenversion des Altonaer Theaters ihre Premiere. In „Wie im Himmel“werden große Gefühle wie Feigheit, Eifersucht, Angst, Neid, Macht, Ohnmacht und die damit zusammenhängenden seelischen Erschütterungen behandelt. Zugleich ist das Stück voll von beglückender Lebenslust, Leichtigkeit, Liebe und Freude, wenn die Chorsänger zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen.