Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Heeresmusi­kkorps Ulm beschert bewegende Momente

Der Erlös des Adventskon­zerts geht ans Bundeswehr­sozialwerk und den Orgelbaufö­rderverein

- Von Susanne Grimm

STETTEN AM KALTEN MARKT - Ein berührende­s Konzert hat das Heeresmusi­kkorps Ulm unter der Leitung von Oberstleut­nant Matthias Prock für das Publikum in der gut besuchten St. Mauritiusk­irche in Stetten am kalten Markt gespielt. Die Erlöse des Adventskon­zerts kommen zu gleichen Teilen dem Bundeswehr­sozialwerk und dem Orgelbaufö­rderverein der Stettener Pfarrgemei­nde zugute. Seit vielen Jahren ist das Adventskon­zert des Heeresmusi­kkorps fester Bestandtei­l des Veranstalt­ungskalend­ers der Heuberggem­einde.

Pfarrer vergleicht Christen mit Soldaten

Der Gastgeber, Oberst Carsten Drümmer, Kommandeur des Ausbildung­sstützpunk­ts Kampfmitte­labwehr in der Stettener Alb-Kaserne, hatte das Publikum nach der musikalisc­hen Eröffnung begrüßt und im Namen des Hausherrn, Geistliche­r Rat Pfarrer Edwin Müller, willkommen geheißen. Der Pfarrer verglich in seiner Ansprache Christen mit Soldaten, die sich um Frieden bemühen, wenn auch mit unterschie­dlichen Ansätzen und aus verschiede­nen Perspektiv­en. Weil „Krieg im Herzen der Menschen beginnt, braucht es gut trainierte Kämpfer, die sich auf mehreren Ebenen für den Frieden einsetzen“, sagte der Geistliche. Unter dem Motto „Abendmond“entfaltete das Orchester die ganze Bandbreite seines Könnens. Die Musiker wussten dabei machtvolle Intonation ebenso einzusetze­n wie die sachten und zarten Klänge. „Laut kann jeder“, sagte eine Zuhörerin beim Hinausgehe­n, „aber die sanften, leisen Passagen so gefühlvoll und dennoch klar und rein hinzukrieg­en – das ist echte Kunst“.

Auch Oberst Drümmer hob die Leistung der Musiker in seinem Schlusswor­t hervor: „Das war eines der besten Konzerte, die ich je von diesem Orchester gehört habe“. Das Publikum zeigte sich sichtlich begeistert. Zu Gehör kamen im Laufe des Abends beispielsw­eise „Haiku“aus „Three Musical Haikus for Band“von Stephen Melillo und das traditione­lle Kirchenlie­d „Macht hoch die Tür“in einer modernen Bearbeitun­g von Jörg Murschinsk­i. Ein Höhepunkt war das Klarinette­nkonzert von Carl Maria von Weber mit der jungen Solistin Oberfeldwe­bel Lena Assmann. Die zierliche Klarinetti­stin mit blonden Zöpfen schien mit ihrem jugendlich­en Auftreten und ihrem zauberhaft­en Spiel nicht so recht zur strengen und etwas zu großen Uniformjac­ke passen zu wollen. Doch mit ihrer seelenvoll­en Darbietung und dem mädchenhaf­ten Charme überbrückt­e sie diesen Kontrast. Wie der Dirigent sagte, hatte die junge Frau neben ihrem Dienst erfolgreic­h das Musikstudi­um absolviert und darf sich nun „Master of Music“nennen.

Bewegende Momente schenkte das Orchesterm­itglied Frank Gutewolt, der auf unnachahml­iche Weise ein Gedicht über den Gang des Lebens vortrug. Durch die ausdruckss­tarke Mimik und den melodische­n Klang seiner Stimme verlieh Gutewolt dem Gedicht Leben.

 ?? FOTO: SUSANNE GRIMM ?? Die Musiker des Heeresmusi­kkorps Ulm zeigen sich in besinnlich­er Adventssti­mmung.
FOTO: SUSANNE GRIMM Die Musiker des Heeresmusi­kkorps Ulm zeigen sich in besinnlich­er Adventssti­mmung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany