Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Alte Mühle will mit Schwimmbad punkten
Landhotel in Ostrach-Waldbeuren stärkt Wellnessbereich – Pfarrer Huber segnet Anbau
WALDBEUREN - Das Landhotel Alte Mühle hat ein neues Angebot: Es bietet seinen Gästen nun auch ein Schwimmbad. Pfarrer Meinrad Huber hat dem neuen Anbau, in dem sich auch zusätzliche Saunen, Ruhebereiche und ein Dampfbad befinden, bei der offiziellen Eröffnung seinen Segen gegeben.
Die Inhaber der Alten Mühle, Sascha und Kristina Krämer, wollen mit dem Anbau ihr bisheriges Wellnessangebot stärken und für ihre Gäste ein zusätzliches Urlaubserlebnis schaffen. „Die Tendenz, Urlaub in Deutschland zu machen, ist stark gestiegen“, sagt Sascha Krämer. Die Gäste erwarten dann ein großes Angebot an möglichen Aktivitäten. „Im Sommer gibt es in unserer Region viele Ausflugsziele, aber zwischen dem Herbst und dem Frühjahr sind die Möglichkeiten begrenzter“, sagt er. Wer einen Urlaub plane, achte auf die Ausstattung des Hotels.
Er hat die Erfahrung gemacht, dass viele Gäste sich die Hotels im Internet anschauen und darauf achten, wie sie ausgestattet sind. Ein Schwimmbad sei dann ein Pluspunkt.
Pfarrer Meinrad Huber freute sich, dass er eingeladen wurde, den neuen Anbau mit Wellnessbereich und Schwimmbecken zu segnen. Ein Hotel wie die Alte Mühle sei ein Ort, den Menschen aufsuchen, um Ruhe und Abstand zu gewinnen und sich eine Auszeit vom alltäglichen Stress zu nehmen. „Es braucht diese Orte, damit wir uns wiederaufbauen und regenerieren können“, sagte er. Das sei vergleichbar mit der Kirche, die ihren Gläubigen auch Kraft schenken wolle, um gestärkt in den Alltag zurückkehren zu können. Den Segen solle der Anbau auch für die Menschen bekommen, die dort Entspannung suchen. Pfarrer Huber überreichte die Schale mit dem Weihwasser Kristina und Sascha Krämer. „Sie müssen jetzt mit dem Weihwasser spritzen“, sagte er zu ihnen.
Nachdem das Ehepaar, gefolgt von zahlreichen geladenen Gästen, weihwasserspritzend durch die Räume gegangen war, bedankte sich Sascha Krämer bei Pfarrer Huber, den Planern und den Bauarbeitern. Sein Dank galt auch den Nachbarn. „Sie haben nicht nur den Baustellenverkehr und Lärm geduldet, sondern auch bei vielen verschiedenen Arbeiten mitgeholfen“, sagte er. Erste Überlegungen, das Schwimmbad zu bauen, habe es 2013 gegeben. „Nach den ersten Planungen und vor allem den Kostenschätzungen sind wir erschrocken und haben die Idee schnell wieder verworfen“, sagte der Hotelier. „Aber Gäste haben uns immer wieder auf die Sprünge gebracht.“Ein Jahr später seien die Planungen konkreter geworden.
Mühlebach wird verlegt
Bevor das Vorhaben umgesetzt werden konnte, musste der Bebauungsplan geändert und das Bett des Mühlebachs verlegt werden. Weil das Grundstück der Alten Mühle in einem Vogelschutzgebiet am Rand des Pfrunger-Burgweiler Rieds liegt, waren in das Planungs- und Genehmigungsverfahren das Landratsamt Sigmaringen und das Regierungspräsidium Tübingen involviert. „Wir haben offene Türen eingerannt“, sagte Krämer. Im September 2016 konnte mit den ersten Arbeiten begonnen werden.
Ortsvorsteher Wolfgang Richter gratulierte im Namen der Gemeinde Ostrach zum neuen Schwimmbad. „Vor allem, weil es einige Anfangsschwierigkeiten gab“, sagte er. Denn der Anbau befinde sich einerseits in einem Vogelschutzgebiet, weshalb ein kompliziertes Genehmigungsverfahren notwendig gewesen sei. Andererseits sei wegen des Moors auch der Untergrund schlecht zu bebauen gewesen. Schließlich sei es noch eine Herausforderung gewesen, das komplette Schwimmbecken an den vorgesehenen Platz zu setzen. „Die Mühen haben sich gelohnt“, sagte er. Das Becken aus Stahl und Kunststoff wurde in NordrheinWestfalen hergestellt und mit einem Schwertransporter in den Süden gebracht. Es ist 8,5 Tonnen schwer und 11,5 auf 5,5 Meter groß, wobei es auf einer Längsseite einen Meter kürzer ist. Die asymmetrische Form ist das Ergebnis der Verhandlungen zwischen den Hoteliers und den Naturschutzbehörden. Der Anbau ist ebenerdig und barrierefrei gestaltet. Zum Ried hin hat er ein großes Panoramafenster, sodass die Schwimmer einen Blick auf das Ried haben.