Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Verletzungssorgen werden größer
Ravensburg Towerstars holen in der DEL 2 nur zwei Punkte und verlieren wichtigen Stürmer
Das Wochenende in der Deutschen Eishockey-Liga 2 ist für die Ravensburg Towerstars überhaupt nicht nach Plan gelaufen. Aus den Partien beim SC
Riessersee und gegen den EC Bad Nauheim holten die Towerstars nur zwei von sechs möglichen Punkten. Zu allem Überfluss droht auch noch ein längerer Ausfall des Topstürmers Jakub Svoboda.
Zwar verfolgte der 27-jährige Tscheche das Spiel der Towerstars gegen den EC Bad Nauheim am Sonntagabend live in der Eissporthalle. Aber wann Svoboda wieder aufs Eis zurückkehren wird, ist noch offen. Am Montag standen mehrere Untersuchungen bei den Ärzten an. Gut möglich ist aber, dass Svoboda den Towerstars rund zwei Wochen fehlen wird. Immerhin war der Stürmer nach dem harten Einsteigen von Garmisch-Partenkirchens Verteidiger Stephan Wilhelm kurzzeitig bewusstlos. „Bei solch einem Check aus dem toten Winkel kann Schlimmes passieren“, sagte TowerstarsTrainer Jiri Ehrenberger. „Die Liga müsste da ein Zeichen setzen.“
Sprich: Die zwei Spiele Sperre, die Wilhelm bekommen hat, halten die Towerstars für zu wenig. „Hätten wir die Möglichkeit, gegen die Sperre vorzugehen, würden wir es machen“, sagt Geschäftsführer Rainer
Schan. Eine Handhabe haben die Clubs bei den Sperren der DEL 2 jedoch nicht. So bleibt den Ravensburgern nur die Hoffnung, „dass uns Svoboda schnell wieder zur Verfügung steht“, wie Ehrenberger am Sonntag meinte. „Er ist ein extrem wichtiger Spieler, das hat man heute auch wieder gesehen.“
Vielleicht hätten die Towerstars mit Svoboda die 3:0-Führung nicht mehr aus der Hand gegeben. Doch auch so hatten die Ravensburger zahlreiche Möglichkeiten, den Sack zuzumachen. Adam Lapsansky und
David Zucker hatten im dritten Drittel Großchancen zum möglichen 4:2, stattdessen traf Leon Niederberger fünf Minuten vor dem Ende zum 3:3. Auch im zweiten Drittel vergaben die Towerstars gute Möglichkeiten. „Es gab gute Szenen in der Offensive“, sagte auch Ehrenberger. „Aber vielleicht haben wir zu offensiv gedacht und waren dadurch hinten ein bisschen nachlässig.“Ravensburgs Ex-Trainer Petri Kujala konnte sich dagegen über seine Mannschaft freuen. „Wie wir in Ravensburg nach dem 0:3 zurückgekommen sind, war stark“, lobte Kujala. „Das Penaltyschießen ist aber immer auch ein bisschen Glücksache.“ Die Bad Nauheimer Cody Sylvester und Mike McNamee verwandelten jedoch auch souverän. Pech dagegen hatte Lapsansky. Er zeigte als dritter Towerstars-Schütze einen guten Versuch, hatte Bad Nauheims Goalie
Felix Bick auch eigentlich ausgespielt, doch der Puck blieb am rechten Pfosten liegen. Das war die Entscheidung zugunsten der Bad Nauheimer. Bis zum Penaltyschießen hätte es aber gar nicht kommen müssen – denn auch in der Verlängerung hätte Ravensburg das Spiel entscheiden können, die Pässe vor dem Tor waren jedoch nicht gut genug. „Wir sind nicht richtig zum Abschluss gekommen“, meinte Ehrenberger.
So bleiben unter dem Strich vom Wochenende nur zwei Punkte – und weitere Sorgenfalten. Denn auch die Rückkehr der zuletzt verletzten Ondrej Pozivil und Raphael Kapzan ist noch ungewiss. Nachverpflichtungen sind derzeit dennoch nicht geplant. „Ein Neuer müsste sofort Qualität reinbringen, ein 13. Stürmer oder ein siebter Verteidiger bringen uns nichts“, sagt Schan. Zwar seien die Towerstars durchaus auf der Suche nach neuen Kräften. „Eine Zeit lang geht es mit dezimiertem Kader gut, irgendwann gehen aber die Kräfte aus“, so Schan. „Aber es ist derzeit auf dem Markt kein Spieler da, der uns sofort weiterhelfen könnte.“
Geholfen haben die Towerstars dagegen dem Linienrichter. Der sprang am Sonntag kurz nach Spielbeginn zwei Spielern aus dem Weg, flog dabei aber über die Bande an der Bank der Towerstars. Er fiel jedoch weich, denn die Ravensburger fingen ihn auf und halfen ihm zurück aufs Eis.
Alle Infos zu den Towerstars sowie ein Video vom Spiel gegen Bad Nauheim gibt es unter: ●» www.schwaebische.de/towerstars