Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Punkerinnen rocken den Saal
KFD feiert ihre Frauenfasnet im Laizer Rathaussaal
LAIZ (sz) - Beim traditionellen Kaffee-Kränzle hat das Team der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), der Powerfrauen um Ulrike Köberle-Stehle, den voll besetzten Rathaussaal in Laiz unter dem Motto „Jetzt geht der Punk ab“in Wallung gebracht. Als Stelzenbach-Lerchen, als „atemlos“in den Wechseljahren von Hitzeattacken geplagte Frauen, als von Cellulite Heimgesuchte, die Tipps für eine Fastenkur nach der Fasnacht gaben – das Publikum zollte den fetzigen Darbietungen viel Beifall.
Ein Höhepunkt war der Auftritt der Motorrad-Rockerinnen in Punkerkleidung. Die Ladies schwärmten von Motorrad-Trips durchs Donautal, bei denen „frau“hemmungslos auf die Tube drücken könne, solange die Kalklaster noch nicht die Straße verstopften.
Gelächter ernteten die Punkerinnen, als sie begannen, die Kopfumfänge der Gäste zu messen. So wollten sie feststellen, wer berechtigt sein könnte, zum Neujahrsempfang des Erzbischofs eingeladen zu werden. Damit kritisierten sie die Behauptung der hiesigen Zeitung, es seien nur „Großkopfete“in die Liebfrauenschule eingeladen worden.
Zur Diskussion um den Erhalt des Laizer Wendelinusbrunnens schlugen die selbstbewussten Damen vor, man könne die Quelle als Kneippbad oder als Heilquelle zertifizieren lassen. Dann ginge dort das ganze Jahr der Punk ab.
Bürgermeisterwahl ist Thema
Zur kommenden Bürgermeisterwahl spekulierten sie, dass „Posterboy“Christian Lindner von der FDP die Jamaika-Verhandlungen deshalb habe platzen lassen, damit er sich in Sigmaringen als „Platz“-Hirsch bewerben könne. Außerdem könne sich Bürgermeister Schärer glücklich schätzen, dass der Ex-Bürgermeister Alois Henne von Sigmaringendorf nicht drei Söhne habe, sonst würde ihm eine ernste Konkurrenz drohen. Der sehnlichst erwartete Auftritt der Bilharz-Harmonists ließ die Frauenfasnet glückselig enden.