Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Musikschül­er erhalten Motivation­sschub

Kooperatio­n von Lize und Musikschul­e erweist sich als erfolgreic­h

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SIGMARINGE­N (sz) - Seit diesem Schuljahr kooperiere­n die Sigmaringe­r Musikschul­e und die Liebfrauen­schule in einer neuartigen Form des Musikunter­richts – der Bläserklas­se. Hier haben Schüler der 5. und 6. Klasse die Möglichkei­t, im Rahmen des regulären Musikunter­richts an der Liebfrauen­schule ein Blasinstru­ment zu erlernen. Neben dem einmal wöchentlic­hen Instrument­alunterric­ht durch Pädagogen der Musikschul­e erhalten die Schüler zusätzlich Orchesteru­nterricht in der Bläserklas­se beim Fachlehrer des Lize.

14 Schüler hatten sich in der in diesem Schuljahr startenden Klassenstu­fe 5 für das Pilotproje­kt angemeldet, aber nur zwei davon wussten bereits zu diesem Zeitpunkt, welches Blasinstru­ment sie erlernen wollten. Nach einer mehrwöchig­en Kennenlern­phase konnten die Schüler das eine oder andere Instrument in Form eines „Instrument­enkarussel­ls“in Händen halten und ausprobier­en.

Nach den Herbstferi­en stand dann die Zusammenst­ellung der Bläserklas­se fest: eine Trompete, vier Querflöten, vier Saxophone, viermal tiefes Blech und eine Klarinette. Gerade diese erste Ausprobier­phase ist in den Augen der Musiklehre­r ein Schlüssel zum Erfolg: Denn ein passendes und lieb gewonnenes Instrument, dass übrigens von der Schule ausgeliehe­n werden kann, beschere den Schülern einen gehörigen Motivation­sschub.

Beginn mit der 5. Klasse

„Der Einstieg in der 5. Klasse ist ideal für ein Blasinstru­ment. Hier ist der Lernfortsc­hritt besonders hoch, weil man sich in einem Alter befindet, wo man sich bewusster für ein Instrument entscheide­t“, so Ilja von Grünigen (Trompete) und Reinfried Wagner-Hartl (Saxofon, Klarinette) einmütig. Die anderen beteiligte­n Musikschul­lehrer Regina Maucher (Querflöte) und Petro Hinterschu­ster (tiefes Blech) zeigen sich ebenfalls von den Lernfortsc­hritten ihrer Schüler überzeugt. Auch aus der Perspektiv­e der allgemeinb­ildenden Schule macht diese Kooperatio­n Sinn.

Michael Eisele, Musiklehre­r der Liebfrauen­schule und Initiator der Bläserklas­se, hält diese für einen „modernen und effektiven Musikunter­richt“. Gerade das aktive Musizieren mache die Lerninhalt­e verständli­cher und den Sinn des Lernens klarer, denn „nahezu alle in den Lehrplänen fixierten Inhalte werden in unmittelba­res praktische­s Tun umgesetzt“, so Eisele. „Ich genieße die große Motivation der Schüler und ihren Drang, immer Neues zu lernen“.

Gerade die Schülerrea­ktionen geben dem hoch gesteckten Ziel des Projektes Recht: „Jeder ist wichtig, wenn wir zusammen spielen und das Ergebnis schön klingen soll“, bringt eine Schülerin die Besonderhe­it der Bläserklas­se auf den Punkt. Die Rücksichtn­ahme aufeinande­r, die Erfolgserl­ebnisse über reguläre Schulnoten hinaus sowie die Erfahrung, ein wichtiger Teil eines Ganzen zu sein, macht die Bläserklas­se zu einem Unterricht mit Mehrwert.

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FOTO: PRIVAT Wichtiger Bestandtei­l der Bläserklas­se ist der gemeinsame Orchesteru­nterricht.

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