Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Parkkonzept kommt mit Ausnahmeregeln
Anwohner der Ravensburger Innenstadt dürfen Autos über den Mittag und ab 16 Uhr gratis abstellen
RAVENSBURG - Die Bewohner in der Ravensburger Oberstadt sollen genauso behandelt werden wie in der Unterstadt. Heißt: Sie dürfen auf bewirtschafteten Parkplätzen von 12 bis 14 Uhr und von 16 bis 9 Uhr kostenlos ihr Auto abstellen, wenn sie einen Anwohnerparkausweis haben. Diese Regelung ist am Montag nochmals im städtischen Verwaltungsund Wirtschaftsausschuss verdeutlicht worden. In der Sitzung haben die Stadträte das neue Parkkonzept für die Innenstadt verabschiedet, das unter anderem das Nachtparkverbot auf die Oberstadt ausweitet.
Es wird ab dem 19. März eine Änderung bei den Parkvorschriften in der Ravensburger Innenstadt geben. Das oberirdische Parken ist dann in der gesamten Zone nur von 7 bis 20 Uhr gestattet. Nachts dürfen lediglich berechtigte Anwohner ihre Autos dort abstellen.Von montags bis samstags sind die Parkplätze in der Zeit von 9 bis 20 Uhr kostenpflichtig. Ein Parkschein muss gelöst werden. Von 7 bis 9 Uhr fallen keine Gebühren an. Auch sonntags ist das Parken frei.
Dass in Zukunft schon ab 7 Uhr in der Innenstadt geparkt werden darf – und dazu noch zwei Stunden kostenlos – geht auf den Wunsch des Wirtschaftsforums pro Ravensburg (Wifo) und verschiedener Gesundheitsanbieter zurück. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass viele Bürger in der Früh zum Arzt gehen und in der Nähe parken wollen. Anschließend würden sie oftmals noch durch die Geschäfte bummeln oder in ein Café sitzen, so Wifo-Geschäftsführer Eugen Müller. Die Gratisregelung ab 7 Uhr bleibt erst mal bis zur Teilwiedereröffnung der Marienplatzgarage bestehen.
Das Parkraumkonzept soll nach Plänen der Stadt in der gesamten Innenstadt einheitlich angewendet werden. Daher werden die Zeiten der Parkbewirtschaftungszone in der Oberstadt eingeführt und in der Unterstadt entsprechend geändert. Hier war das Parken bislang erst ab 9 Uhr erlaubt. Der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss hat seine Zustimmung erteilt, allerdings bei zwei Gegenstimmen der Grünen.
Gratisparken in der Diskussion
„Angesichts der Luftprobleme ist das kostenlose Parken in der Innenstadt ein falsches Signal nach außen“, sagte Ingrid Brobeil-Wolber (Grüne). Sie und ihre Fraktionskollegin Ottilie Reck-Strehle betonten, dass sie nicht gegen das Parken seien, aber sie seien für eine durchgehende Bewirtschaftung der Parkplätze. „Wir dürfen keine Anreize schaffen“, mahnten die beiden Stadträtinnen. Frank Walser von der SPD war gleicher Meinung, stimmte aber für das neue Parkkonzept.
Wilfried Krauss von den Bürgern von Ravensburg bedankte sich für das Gratisparken. „Diese Zeiten sind für die Geschäfte enorm wichtig, sie leben davon“, meinte Krauss. Und August Schuler (CDU) warnte, dass der Eindruck entstehen könnte, Ravensburg sei nicht mehr erreichbar. „Wir sind erreichbar und werden auch in Zukunft erreichbar sein“, versprach Oberbürgermeister Daniel Rapp. Das Ziel definierte er wie folgt: „Es muss attraktiver werden, gleich ins Parkhaus zu fahren.“So mache es „jede vernünftige Stadt“, meinte Rapp.