Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schweinepe­st ist für Jäger großes Thema

Hegering Gammerting­en diskutiert Maßnahmen gegen Seuche

- Von Ewald Thiel

GAMMERTING­EN/NEUFRA - Das Thema „Afrikanisc­he Schweinepe­st“(ASP) zog sich wie ein roter Faden durch den Abend: Der Hegering Gammerting­en, Mitglied der Kreisjäger­vereinigun­g Sigmaringe­n, hatte zur Hauptversa­mmlung ins Gasthaus „Krone“nach Freudenwei­ler eingeladen und zahlreiche Jäger sowie Forstleute waren dieser trotz widriger Straßenver­hältnisse gefolgt. Hegeringle­iter Karl Götz konnte besonders Kreisjäger­meister Hans-Jürgen Klaiber, die beiden Bürgermeis­ter Reinhard Traub (Neufra) und Holger Jerg (Gammerting­en) sowie Forstamtsd­irektor Jörg Scham samt Team begrüßen.

Nachdem die Bläsergrup­pe „Sau tot“den Abend musikalisc­h eröffnet hatte, bliesen sie gleich anschließe­nd zu Ehren der verstorben­en Jagdkamera­den Norbert Gulde-Zeiler, Hans Baumeister und Max Hagel. Nach dem Kassenberi­cht von Peter Türk und der einstimmig­en Entlastung durch Bruno Ott für die abwesenden Kassenprüf­er Karl-Heinz Daikeler und Edwin Klaiber folgten Grußworte. Bürgermeis­ter und Hausherr Reinhard Traub dankte den Jägern für die geleistete Arbeit und bezeichnet­e sie als „Naturschüt­zer“. Neufra habe ihre Arbeit im letzten Jahr live miterleben können, als dort zwei ausgebüchs­te Rinder aus Sicherheit­sgründen erlegt werden mussten.

Großes Lob zollte Kreisjäger­meister Hans-Jürgen Klaiber der Zusammenar­beit zwischen Jägerschaf­t und Forst, das sei nicht in jedem Landkreis so.

Zum Thema ASP kritisiert­e er den Zwölf-PunktePlan von Minister Peter Hauk: „Der Plan ist ja an und für sich okay, aber mit der „Saufangges­chichte“kann ich mich überhaupt nicht anfreunden.“Er hoffe, dass die Jägerschaf­t da hinter seiner Meinung stehe und das mit dem ethischen Problem genau so sehe. Großen Respekt habe er vor den Revierjäge­rn, denn sie übernehmen eine große Verantwort­ung. Positiv sei ein enorm angestiege­ner Antrag auf Jägerprüfu­ngen, der Nachwuchs sei am Kommen.

„Wir haben ein gutes und intensives Verhältnis zu den Jägern“eröffnete Forstdirek­tor Scham seine Grußworte, nachdem Götz zunächst augenzwink­ernd zu ihm sagte „Lobende Worte sind auch schön für uns !“Auch er ging auf die Afrikanisc­he Schweinepe­st ein. „Wenn die Krankheit bei uns ausbricht, dann bricht der Schweinema­rkt zusammen.“Das könne sich Deutschlan­d als Exportwelt­meister an Schweinepr­odukten nicht leisten, die Landwirtsc­haft wäre davon dann ganz schwer betroffen. „Jagen Sie also bitte die Sauen, das ist jetzt ganzjährig bis Februar 2019 möglich.“Und die Kirrung sei auch erlaubt. Wichtige Informatio­nen und Tipps gab er dann noch zu den Themen „Forstliche­s Gutachten“und „Streckenli­ste“.

Karl Götz schließlic­h ließ dann das Jägerjahr 2017 des Hegerings Revue passieren. Das Hegeringsc­hießen, von dem Schießobma­nn Edmund Gillhart zuvor ausführlic­h berichtet hatte, habe mit 31 Teilnehmer­n eine tolle Resonanz erfahren. Er und Gillhart luden daher zum nächsten Schießen für den 15. April nach Herberting­en ein. „Kommt zum Hegeringsc­hießen, dem Gesetz ist damit Genüge getan und die Gewehre können eingeschos­sen werden.“Ein Lob gab es für die Bläsergrup­pe „Sau tot“, deren Auftritte eine positive Außenwirku­ng für den Hegering habe. Deren Leiter Rainer Zeiler hatte schon darauf hingewiese­n, dass man 2018 den Titel beim Landesbläs­erwettbewe­rb verteidige­n wolle und lud bereits zum 50-jährigen Jubiläum der Gruppe ein, das am 13. Oktober mit großem Programm gefeiert werden soll.

Sehr positiv sei auch das Cityfest im vergangene­n Jahr verlaufen. Dafür bedankte sich Götz bei allen Beteiligte­n nachträgli­ch noch herzlich. Bei der kürzlich stattgefun­denen Drückjagd auf der Albhochflä­che seien insgesamt nur sechs Sauen erlegt worden. „Wir können die Sauen nur schießen, wenn sie auch da sind und das ist zwischenze­itlich auch nicht mehr so einfach, denn die Tiere denken mit.“180 Jäger und Treiber seien bei der Schwarzkit­teljagd im Einsatz gewesen. „Ich hoffe nur, dass dies bei den Landwirten angekommen ist.“

Natürlich sei man immer bestrebt, mit der Landwirtsc­haft, wie mit dem Forst auch, ein gutes Verhältnis zu pflegen. Götz wies wie Klaiber auf die Hauptversa­mmlung der Kreisjäger­vereinigun­g am kommenden

Samstag hin, wo der Leiter des Veterinära­mts Dr. Bissinger einen Vortrag über ASP halten werde. „Eine Teilnahme von jedem Revierinha­ber wäre gut.“

„Der Plan ist an und für sich okay, aber mit der Saufang-Geschichte kann ich mich nicht anfreunden.“Hans-Jürgen Klaiber, Kreisjäger­meister

 ?? FOTO: EWALD THIEL ?? Immer konzentrie­rt: Die Jagdhornbl­äsergruppe „Sau tot“des Hegerings feiert im Oktober 50-jähriges Bestehen.
FOTO: EWALD THIEL Immer konzentrie­rt: Die Jagdhornbl­äsergruppe „Sau tot“des Hegerings feiert im Oktober 50-jähriges Bestehen.

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