Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Landwirtschaftsminister Hauk nimmt Aussage zu Pestiziden zurück
STUTTGART (kab) - Einen
Tag nach seinem Wutausbruch nimmt Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) Abstand von einer am Donnerstag getroffenen Aussage. Er hatte gesagt, es bleibe den Bauern überlassen, was sie an Pestiziden auf ihren Feldern ausbringen, und „das geht die Bevölkerung erst mal nichts an“. Am Freitag erklärte Hauk, er habe zu emotional reagiert. „Selbstverständlich müssen wir die Verbraucher durch Transparenz und Aufklärung mitnehmen, um das Vertrauen in unsere Landwirtschaft und für die Arbeit unserer Bauern zu stärken.“Seine vorige Äußerung nehme er zurück.
Grund für Hauks Ausbruch war ein Pestizidbericht, den der Naturschutzbund (Nabu) für BadenWürttemberg erstellt und kurz zuvor präsentiert hatte. Dabei hatte der Nabu-Landesvorsitzende Johannes Enssle erklärt, dass im Südwesten 2300 Tonnen Pflanzengifte eingesetzt würden. Das umstrittene Pestizid Glyphosat sei mit 203 Tonnen das am häufigsten verwendete Mittel. Der Nabu forderte vom Land, den Einsatz der Mittel bis 2025 um die Hälfte zu reduzieren. Dadurch solle auch das Insektensterben eingedämmt werden.
Für Hauk war dies ein Angriff auf die Bauern, er sprach von Mobbing. Ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und Insektensterben sei nicht nachgewiesen. Er verwies auf Bemühungen des Landes, dies zu erforschen. „Wenn unsere Bauern stets und ständig pauschal verurteilt und an den Pranger gestellt werden, dann ärgert mich das“, erklärte Hauk am Freitag seine Wortwahl vom Vortag.