Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Nur wenige Bewerber kommen aus der Region
Das Gutensteiner Hilfsprojekt Mariphil bietet Jugendlichen die Möglichkeit, bei Projekten auf den Philippinen mitzuhelfen
GUTENSTEIN (sz) - Was mache ich nach dem Abitur, meinem Studium oder nach meiner erfolgreichen Ausbildung? Diese Frage bewegt viele junge Menschen. Der Wunsch, doch mal etwas ganz Andres zu tun, ist bei vielen vorhanden, aber den inneren Sprung wagen viele nicht, so Martin Riester, der Vorsitzende des Hilfsprojekt Mariphil Gutenstein. „Dabei liegen die Möglichkeiten so nahe“, findet er. Mariphil arbeitet im Rahmen des sogenannten „weltwärts“Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eng mit dem Ministerium zusammen und entsendet Freiwillige über in viele verschiedene Partnerprojekte auf den Philippinen. Vom philippinischen Altersheim über die Arbeit mit Waisenkindern, Bildungsprojekten, die Arbeit mit Bergvölkern oder dem Kampf gegen Kinderarbeit gibt es eine breite Palette von Einsatzstellen.
Die Einsätze beginnen in der Regel im August 2018 und dauern ein ganzes Jahr. Das Programm wird vom Bundesministerium finanziell unterstützt und so kann jeder junge Mensch einen solchen Einsatz durchführen. So sind die Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung oder Versicherungen durch das Programm abgedeckt. Das Kindergeld läuft in der Regel während des Einsatzes weiter und die Freiwilligen erhalten auch ein monatliches Taschengeld für ihren Einsatz.
Bewerber aus ganz Deutschland
Mariphil hat Bewerber aus ganz Deutschland. Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, alles ist vertreten. „Aber aus dem Kreis Sigmaringen gibt es nur sehr wenige Bewerber, da dieses Programm hier nicht so bekannt ist“, so Riester. Mariphil ist eines von bundesweit nur etwa150 Organisationen, die die strengen Vorgaben des Ministeriums erfüllen. Dies wird durch ein Qualitätssiegel regelmäßig geprüft und Auditoren aus der Bundeshauptstadt machen sich hierfür auf den Weg nach Gutenstein. Die Einsätze werden durch kostenlose intensive Seminare für die Teilnehmer in Gutenstein vorbereitet und die Freiwilligen während des Einsatzes permanent begleitet. Der Schwerpunkt liegt hier bei der Sicherheit und Gesundheit der Freiwilligen während ihres Einsatzes.
„Ich würde mir sehr wünschen, mehr Bewerbungen aus unserem direkten Umfeld in und um Sigmaringen zu bekommen“, sagt Riester. Für eine Entsendung im August seien noch Möglichkeiten vorhanden, es können aber auch schon Bewerbungen für 2019 angenommen werden.