Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Sonderführung zeigt die Peter-Guth-Ausstellung
Termin ist am kommenden Sonntag um 15 Uhr in der Kreisgalerie in Meßkirch
MESSKIRCH (sz) - Im Begleitprogramm der Ausstellung „Vom Werden und Vergehen“mit Arbeiten des aus Mengen stammenden Künstlers Peter Guth wird am kommenden Sonntag, 8. April, um 15 Uhr in der Kreisgalerie Schloss Meßkirch eine Sonderführung unter Leitung des Kunsthistorikers Otto Pannewitz angeboten. Die Ausstellung mit insgesamt 85 Arbeiten aus drei Jahrzehnten dokumentiert noch bis zum 17. Juni das thematisch und formal vielseitige und tiefgründige Lebenswerk des 2006 mit nur 49 Jahren verstorbenen Künstlers.
Die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Formensprachen sowie Kunstund Ausdrucksmittel zieht sich durch das Gesamtwerk Guths. Elementar ist für den nach seinem Stuttgarter Akademie-Studium in Ellwangen tätigen Künstler und Kunsterzieher ein formaler wie inhaltlicher Dialog mit der Materie – in der Natur wie in der Kunst. Daraus erwächst ein weitverzweigtes Netz von bildnerischen Elementen, die Peter Guth zu Bildern und ihren Erzählungen vom und über das Leben formt.
Schon früh gehören zu diesem Kunstwerdungsprozess Fundstücke jeder Art als Bildträger wie auch als bildhauerische Objekte. Sie sind die materiale Konstante im Werk Peter Guths. Aber die gebrauchten Bettlaken, Papiere, Bettteile, Fenster, Türen, Säulen, Holzböden, Metallteile oder Baumscheiben tragen auch Gebrauchsund Lebensspuren, ihre eigene Geschichte, die er zu einem wesentlichen Teil seiner Arbeiten macht.
Schon in die Studienzeit fällt auch die Hinwendung zum Holzschnitt und Holzdruck, die mehr als zwei Jahrzehnte einen Schwerpunkt im Oeuvre des Künstlers bilden. Im kleinen Format auf Papier bis hin zu Riesenformaten auf Leinwand entwickelt Peter Guth seine gänzlich eigene Formensprache, die auf den Ausdruckselementen von Linie und Fläche in stets zurückhaltender Farbigkeit fußt.
In den Jahren vor seinem Tod kehrte Peter Guth zu seinen malerischen und zeichnerischen Anfängen zurück. So entstanden von 2003 bis 2005 die eher kleinformatigen Tuschemalereien der umfangreichen Serie „Sichten“. Mit diesen existentiell ausdruckstarken Gesichtern, die in ihrer körperlosen Setzung auf leerem Grund „Werden und Vergehen“ein letztes Mal auf den Punkt bringen, schließt sich der Kreis im Schaffen Guths.