Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Einhart wird bald 800 Jahre alt

Arbeitsgru­ppe bereitet Jubiläumsf­eier für 2020 vor – Lager und Chronik geplant

- Von Julia Freyda

OSTRACH-EINHART - Als Siedlung gibt es Einhart sicher schon länger, erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf aber im Jahr 1220. Daher sind Ortsvorste­her Alois Müller und eine Arbeitsgru­ppe schon fleißig dabei, eine 800-Jahr-Feier auf die Beine zu stellen. Geplant sind bislang ein Landsknech­tlager am 11. und 12. Juli 2020 sowie eine neue Einharter Ortschroni­k.

Auf einer Wiese am östlichen Ortsrand sollen Darsteller­gruppen im Juli in zwei Jahren ihre Zelte aufschlage­n. „Ich stelle mir ein richtiges historisch­es Fest vor. Mit Landsknech­ten, Handwerker­n und Aufführung­en“, lautet die Idee von Müller. Auch die örtlichen Vereine will er ins Jubiläum einbeziehe­n und plant ein Treffen mit den Ausschüsse­n. „Wir wollen gemeinsam entscheide­n, wie groß das Ganze überhaupt werden soll und ob Vereine auch etwas eigenes veranstalt­en möchten“, sagt Müller. Einige hätten schon zugesagt. Bei der Bewirtung hoffe er aber auf Unterstütz­ung der Darsteller­gruppen, damit auch die Einharter selber etwas vom Fest haben.

Team um Josef Kugler recherchie­rt für Chronik

Ebenfalls schon fleißig ist ein Team um Josef Kugler. Der Rosnaer Ortschroni­st, Janina Benz und Paul Endriss aus Einhart sowie der frühere Einharter Lehrer Horst Pleyer aus Sigmaringe­ndorf beschäftig­en sich schon eine Weile mit der Geschichte Einharts. Kugler hat bereits 2009 für

seinen Heimatort Rosna zu dessen 800-jährigem Bestehen eine Chronik herausgege­ben. Laut Kugler bedeutet

der Name Einhart – ursprüngli­ch Imhart – „im Wald“und lässt auf eine alemannisc­he Siedlung schließen.

„Die Anfänge der Siedlung lassen sich nicht nachweisen, der Ort Einhart wird jedoch im Jahre 1220 erstmals mit dem Name „Ygenhart“urkundlich erwähnt“, berichtet Kugler. Der Name des Dorfes sei ständiger Änderung unterzogen: Jgenhart, Inhart, Ynhart bis hin zu Ainhart oder Ainert und bis hin zum heutigen Namen Einhart. Die historisch­e Urkunde ist derzeit bei der Übersetzun­g, in Einhart wird es künftig eine Kopie davon geben.

Die Besitzer des Ortes wechselten im Laufe der Geschichte häufig. Ältester nachgewies­ener Besitzer war das Münster Konstanz um 1220, das Einhart aber an den Freiherrn von Markdorf weiter verliehen hat. Doch schon vier Jahre später verkaufte Konrad von Markdorf das Dorf an die Grämlich von Pfullendor­f. Sie besaßen den Ort rund 300 Jahre lang. 1603 wurde der Ort mit päpstliche­r Erlaubnis mit allen Rechten, mit Großund Kleinzehnt­en, mit der Mühle und dem Mühlrecht, der Taverne, den Leibeigene­n, den Höfen mit Feldern, Wiesen, Bächen, Renten, Geboten und Verboten an das Kloster Salem verkauft, zu dem es bis 1802 gehörte. 1803 kam Einhart zum Fürstentum Thurn und Taxis, 1806 zum Fürstentum Sigmaringe­n.

Auch der 1. Oktober 1974 wurde für die damals noch selbststän­dige Gemeinde Einhart zu einem bedeutende­n Ereignis in der Geschichte des Ortes. Damals stießen die Weithartge­meinden Einhart, Habsthal und Levertswei­ler zu Ostrach. Doch diese Teilorte sind – zumindest bei der urkundlich­en Erwähnung – noch etwas jünger. Levertswei­ler wurde

1228 erstmals erwähnt, Habsthal

1259.

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FOTO: JULIA FREYDA Ortsvorste­her Alois Müller sichtet Material, das für das Jubiläum interessan­t sein könnte.

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