Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kiesabbau: Von der Grube bis zur Baustelle
Bei einem Besuch im Inzigkofer Kieswerk erklärt Baresel-Geschäftsführer Bernd Schönebeck alles rund ums Thema Kies
INZIGKOFEN - Kies ist einer der wichtigsten abgebauten Rohstoffe im Landkreis Sigmaringen und Oberschwaben. Seine Verwendungen sind vielfältig, und die hochwertige Qualität macht Kies zu einem beliebten Material. Die Firma Baresel baut den Rohstoff seit dem Jahr 2010 in ihren Kieswerken in Bittelschieß und Göggingen ab und bereitet ihn im Inzigkofer Kieswerk auf.
Bernd Schönebeck ist der Geschäftsführer von Baresel und der Bezirksleiter für Rohstoffe in Oberschwaben. Seit 34 Jahren arbeitet er in der Kiesbranche. „Ich bin immer wieder begeistert von dem Material und davon, was sich alles mit Kies machen lässt“, sagt er. Kies sei unverzichtbar für den Straßen-, Häuser-, Gartenund Landschaftsbau.
Hauptsächlich wird der runde Kies für die Betonherstellung verwendet. Als gebrochener Stein dient er als Splitt oder Schotter. Je feiner die Körnung des Kieses ist, desto interessanter wird das Material als Sand auch abseits der Baustelle. Ob als Bindemittel für Tabletten, in Zahnpasten, Peelings oder der Viehzucht – Kies findet sich oft dort, wo man es nicht erwartet.
Bis zu den 1980er-Jahren wurde Kies in Laiz auch abgebaut. Heute wird er dort lediglich aufbereitet. „Für die Aufbereitung braucht man sehr viel Wasser“, sagt Schönebeck. Davon gibt es dort durch Grundwasserseen genug. Abgebaut wird der Kies etwa acht Kilometer südlich des Laizer Werks in zwei anderen Anlagen. Dort wird das Moränen-Gestein mit Hochlöffelbaggern abgebaut und anschließend zur Aufbereitungsanlage nach Laiz transportiert.
Das abgebaute Gemisch aus groben und feinen Gesteinskörnern, Sand und Kies wird dann in einen Trichter geschüttet und sortiert. Je nach Größe der Kieskörner teilen sich hier Moräne-Edelsplitte, Betonkiese und Sande, die dann sofort verladen oder im See gewaschen und gesiebt werden.
Der Löwenanteil geht in den Straßenbau
„80 bis 85 Prozent unserer Produkte gehen in den Straßenbau für Beton und Asphalt“, sagt Schönebeck. Hierfür wird ausschließlich Kies verwendet – durch seine runde Form gekennzeichnet. „Die restlichen 15 bis 20 Prozent gehen in den Gartenbau oder Renaturierungsbereich, zum Beispiel von Flüssen. Dort wird der Kies und Schotter dann einfach aufgeschüttet“, sagt Schönebeck.
Baresel fördert im Jahr rund
450 000 Tonnen Kies. Dafür müssen etwa
700 000 Tonnen Masse aus der Moräne gebaggert werden. „Der Baggerfahrer ist eigentlich der wichtigste Mann bei uns. Wenn er nicht effektiv fördert und zu viel Kies beim Schaufeln verschüttet, ist das schlecht für uns“, sagt der Bereichsleiter.
Die Lastwagen der Kunden von Baresel fahren jeden Tag im Laizer Kieswerk ein und aus. Sowohl bei der Ein- und Ausfahrt werden sie gewogen. Etwa 27 Tonnen Material laden die Laster, wenn sie das Kieswerk wieder verlassen.
Baresel fördert das Gestein nur auf Anfrage der Kunden. Dabei versorgt das Unternehmen die gesamte Region vom Bodensee bis zum nördlichen Rand von Stuttgart.
„Der Baggerfahrer ist der wichtigste Mann bei uns. Wenn er nicht effektiv fördert und zu viel Kies verschüttet, ist das schlecht für uns“,
sagt Bernd Schönebeck, Geschäftsführer von Baresel.