Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Tote bei Schießerei an US-Schule
Zehn Tote und zehn Verletzte in Texas nach Schüssen in Schule
CHICAGO (AFP) - Erneut erschüttert eine Schießerei in einer High School die USA. Im Bundesstaat Texas sind mindestens zehn Menschen getötet und viele weitere verletzt worden, wie der Gouverneur sagte. Laut Polizei eröffnete ein Schüler der Santa Fe High School das Feuer auf Klassenkameraden. Es soll sich um einen 17-Jährigen handeln. Auf dem Schulgelände und außerhalb wurden zudem mögliche Sprengsätze entdeckt und entschärft. US-Präsident Donald Trump bekundete seinen „Kummer“über die „erschreckende“Tat.
HOUSTON (dpa) - Nach Schüssen an der Santa Fe High School im Bundesstaat Texas sind nach Aussagen des Gouverneurs Greg Abbott zehn Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. Ein Schüler hatte am Morgen das Feuer auf Klassenkameraden eröffnet.
Ein mutmaßlicher Täter wurde festgenommen. Nach Medienberichten soll es sich um einen 17-Jährigen handeln, der Sheriff sprach von einem ehemaligen Schüler der High School. Sollte dies bestätigt werden, wäre der Schüler illegal an die Schusswaffe gelangt. Denn auch unter den vergleichsweise laxen Waffengesetzen von Texas dürfte diese frühestens im Alter von 18 Jahren legal erworben werden.
Im Internet tauchten Bilder auf, die den mutmaßlichen Schützen mit einem schwarzen T-Shirt und der Aufschrift „Born to Kill“zeigen. Eine weitere Person von Interesse sei in Gewahrsam, sagte Sheriff Gonzalez. Experten der Polizei fanden in der Schule und in der Nähe Sprengsätze. Sie wurden gesichert und von Sprengstoffexperten untersucht.
Es war der letzte Tag nach einer Reihe von schulinternen Prüfungen an der Sante Fe High School. Die Schüler stehen dabei unter erhöhtem Leistungsdruck, es geht letztlich auch um die Frage, ob sie später einmal aufs College gehen können.
1500 Schüler lernen an der Einrichtung, die meisten davon Weiße. Der Ruf der Schule ist mittelmäßig.
Am Morgen, zum Schulstart um
8 Uhr, tönte der Alarm durchs Schulhaus. Alle mussten raus. „Ich bin nur gerannt, ich habe nichts gesehen“, sagte ein Mädchen. Andere berichteten, wie ein Schütze in ihr Klassenzimmer trat und das Feuer eröffnete. „Eine Mitschülerin wurde ins Bein getroffen“, sagte ein Schüler.
Aufruf an die Bevölkerung
Die Polizei und die Feuerwehr rückten mit einem Großaufgebot an. Auch Experten für Sprengstoffentschärfung waren dabei. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, besonders sorgsam zu sein. „Wer etwas Verdächtiges sieht, sollte sofort 911 wählen“, teilte die Polizei mit Blick auf die US-Notrufnummer mit.
US-Präsident Donald Trump ließ sich über die Lage informieren. „Wir beobachten die Situation sehr genau“, sagte er. Trump bezeichnete die Tat als „absolut schrecklich“. Es müsse künftig sichergestellt werden, dass Schusswaffen nicht in die Hände derer geraten, die eine Bedrohung darstellen. „Das geht schon zu lange“, sagte der Präsident. „Dies ist ein sehr trauriger Tag“, fügte er hinzu.
Tote und Verletzte durch Schusswaffen sind an US-High-Schools keine Seltenheit. Seit dem Massaker von Parkland, bei dem im Februar 17 Menschen starben, gab es Proteste von Schülern für eine Verschärfung der Waffengesetze. Im April hatten bei rund 2500 Veranstaltungen in den gesamten USA Schüler gegen die Waffengewalt protestiert, vielerorts wurden Schulen bestreikt. Auch ein Teil der Schüler der Santa-Fe-HighSchool hatten sich mit ihren Mitschülern in Florida solidarisiert. Trump hatte erst vor wenigen Wochen ungeachtet dieser Proteste der mächtigen Waffenlobby seine Unterstützung zugesichert.