Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Schärer: „Ich bin ein humorvoller Daueroptimist“
Amtsinhaber Thomas Schärer spricht darüber, was er in den vergangenen acht Jahren erreicht hat
SIGMARINGEN - Bis zur Bürgermeisterwahl am Sonntag, 1. Juli, porträtieren wir alle sieben Bewerber. Im dritten Teil der Serie stellen wir heute den Amtsinhaber, Bürgermeister Thomas Schärer, vor. Der 55-Jährige wurde vor acht Jahren in sein Amt gewählt. Zuvor war er einige Jahre lang bei der Stadtverwaltung Ludwigsburg als Wirtschaftsförderer für die Kreativwirtschaft zuständig. Mit ihm sprach Michael Hescheler.
Wer sind Sie?
Ludwigsburg habe ihn entscheidend geprägt für seine heutige Arbeit, weil er dort gesehen habe, wie man eine Stadtverwaltung führe, sagt Schärer. Während seiner Ludwigsburger Zeit entschied Schärer, deutscher Staatsbürger zu werden. Zehn Jahre sind seither vergangen. „Heute bin ich zu 100 Prozent Deutscher“, sagt der Bürgermeister, der aber nach wie vor einen Schweizer Pass besitzt. Der in Zürich geborene Schweizer studierte an einer Fachhochschule Journalistik und Recht und schloss das Studium als Diplom-PR-Berater ab. Bevor er zur Stadt Ludwigsburg wechselte, war er für verschiedene Unternehmen aus der Privatwirtschaft tätig – unter auch auch für McDonald’s Deutschland. Es sei Teil seines Karriereplans gewesen, alle paar Jahr den Job zu wechseln. Die Freistellung in einem Unternehmen bezeichnet er als „wesentliches Ereignis“– infolgedessen entschied er 2005, die Stelle bei der Stadt Ludwigsburg anzunehmen.
Was haben Sie in den ersten acht Jahren Ihrer Amtszeit erreicht?
Durch den schuldenfreien Haushalt hätten sich Spielräume für Investitionen ergeben – Schärer nennt den Umbau der Stadthalle, die Sanierung des Hohenzollern-Gymnasiums und die Sanierung von Straßen wie dem Hochgesträß. Diese Spielräume wolle er weiter nutzen. Dass es ihm gelungen sei, für den mit dem Land ausgehandelten LEA-Vertrag im Stadtrat ein beinahe einstimmiges Votum zu erzielen, nennt er als weiteren Erfolg. In dem Vertrag ist festgeschrieben, dass in der LEA maximal 875 Flüchtlinge untergebracht werden dürfen. Das Land forderte eine Obergrenze von 1250. Den Umbau des Sutorhauses, die Neugestaltung von Karls- und Leopoldplatz, den Bau von fünf Premiumwanderwegen sowie die Gartenschau 2013 erwähnt er in seiner Bilanz ebenso.
Warum streben Sie in Sigmaringen eine zweite Amtszeit an?
Seine Position werde von einer Mehrheit geteilt, respektiert oder akzeptiert, sagte Bürgermeister Thomas Schärer, als er im Januar seine Kandidatur bekanntgab. Im Stadtrat könne die Kommunalpolitik konstruktiv und entschlossen nach vorne gebracht werden. Vor Sigmaringen liege ein Feld an Gestaltungsmöglichkeiten, das neben Risiken viele Chancen biete.
Was für ein Mensch sind Sie?
„Ich bin sehr impulsiv“, so die erste Antwort Schärers auf diese Frage. Und er habe den Eindruck, dass er den Menschen nicht lange zuhöre, weil er zu wissen glaube, was sie sagen wollten. „Dies möchte ich verbessern“, sagt der Bürgermeister. Als Stärke nennt er seine Entscheidungsfreudigkeit, seine Analysefähigkeit und seine klaren Positionen, die er zu den Themen der Stadt habe. „Ich bin ein humorvoller Daueroptimist“, beschreibt er sein Wesen.
Ein Kurzinterview mit Bürgermeister Schärer gibt es im Internet: www.schwaebische.de/ drei-fragen-an-schaerer