Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Theater-AG bringt Sherlock auf die Bühne
Im Stück der Lize-Schüler löst ein genialer Detektiv jede Menge verzwickte Fälle
SIGMARINGEN - Die Theater-AG der Liebfrauenschule um Marianne Heß und Tanja Ettwein bringt auch in diesem Jahr Weltliteratur für Klein und Groß auf die Bühne. Arthur Conan Doyle (1859-1930) veröffentlichte ab 1886 Geschichten mit dem Meisterdetektiv Sherlock Holmes und seinem Freund Dr. Watson. Das Kriminal-Theaterstück, bei dem auch gelacht werden darf, heißt „Neue Fälle für Sherlock Holmes“und wird diesen Freitag und Samstag in der Liebfrauenschule aufgeführt.
Vierzehn Schüler gehören der Theater-AG an. Einige von ihnen sind in der Kursstufe 1, andere in der sechsten, siebten oder achten Klasse. Gemeinsam wollten sie ein spannendes und humorvolles Stück spielen. Schnell legten sie sich am Anfang des Schuljahrs bei der Stückeauswahl auf „Sherlock Holmes“fest. „Wir hatten Lust auf diese Figur“, so Tanja Ettwein. Zusammen mit ihrer Kollegin Marianne Heß überlegte sie, wie das Stück verändert werden kann, damit alle Schüler mit einer Rolle versorgt werden und ein „großes Ganzes“entstehen könnte. Schließlich wollte man dem Schriftsteller Arthur Conan Doyle gerecht werden und gleichzeitig ein eigenes Spiel kreieren. Die Zuschauer, die Doyle kennen, werden allerlei Bezüge finden, andere können sich auch ohne diese Kenntnis am verzwickten und unterhaltsamen Spiel erfreuen. Als Vorlage dienten Doyles „Ein Skandal in Böhmen“, „Das Rätsel von Boscombe Valley“, „Das gefleckte Band“und der Roman „Im Zeichen der Vier“.
Der manchmal ganz schön chaotische Detektiv Sherlock Holmes (Jonas Hotz) ist in diesem Stück von siebzigprozentiger Schokolade abhängig und sein ordentlicher Freund Dr. Watson (Alexander Neidenbach) stößt ständig überall dagegen. Sie sind die beiden Hauptfiguren, die unkonventionell, aber erfolgreich abenteuerliche Fälle aufklären. Der wenig romantische Sherlock Holmes gerät dabei fast in die Fallstricke der illustren Irene Adler (Emma Kuhn), die ihn um die Aufklärung eines Falles bittet. Der Detektiv ist diesbezüglich völlig unbedarft und sowieso ziemlich beschäftigt. Er klärt nicht nur einen Mord auf, sondern kann sogar den nächsten verhindern. Denn manch geflecktes Band erweist sich als gefährlich lebendig.
Die Umsetzung der verwobenen Detektivgeschichten lebt von überraschenden Wendungen. Die Charaktere lassen sich auch an ihrer Kleidung erkennen. Die elegante Irene Adler tritt in einem Kleid der Zwanziger Jahre auf. Das Stück soll zeitunabhängig wirken, spielt jedoch in der „Dampflokzeit“. Die „altgedienten“Schauspieler der TheaterAG konnten während der Stückentwicklung eigene Ideen einbringen und unterstützten die Regie damit. Die spannende Geschichte erhielt auch dadurch überraschende Wendungen. In weiteren Rollen spielen: Diem-Tien Tran, Leonie Gilles, Rebecca Borst, Lilly Su Pfänder, Irmak Karahan, Ann-Kathrin Maier, Markus Moosmann, Jonathan Fox, Christina Weber, Annalena Maile, Elias Enke und als „Stargast“Lehrer Stefan Fox. Für Licht und Ton sorgen Paul Spieß, Henrik Panhans, Max Melenevski und Tobias Konday.