Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bald wird mit Stadtwasser geduscht
Ab Freitag hat die Sonnenhof-Therme in Bad Saulgau wieder geöffnet
BAD SAULGAU - Verlängerung der Schließzeit in diesem Jahr: Die Sonnenhof-Therme in Bad Saulgau hat die Schließzeit auf zehn Tage ausgeweitet. Der Grund: Neben den üblichen Wartungs- und Reinigungsarbeiten wird in diesem Jahr mit der Umstellung von Thermal- auf Stadtwasser in den Duschen des Bades begonnen. In diesem Zug werden die Duschen auch erneuert. Vom Fortschritt der Arbeiten können sich die Gäste des Thermalbades bald selbst ein Bild machen. Ab Freitag, 29. Juni, ist das Bad wieder geöffnet.
Arbeiter sind in den Duschen im hinteren Bereich der Sonnenhoftherme mit schwerem Gerät an der Arbeit. Die Fliesen werden entfernt, Leitungen freigelegt. Die Umstellung von Thermal- auf Trinkwasser ist zusammen mit der Sanierung des Duschbereichs eine große Investition in der Therme. „Wir werden dafür rund 550 000 Euro ausgeben”, sagt Wilma Wagner vom städtischen Eigenbetrieb Grundstücke. In dieser Funktion vertritt sie nach der Neustrukturierung und der Trennung von Gebäude und Betrieb die Eigentümerin des Gebäudes der Therme. Der allergrößte Teil, rund eine halbe Million Euro, fließt in die Umstellung und Sanierung im Duschbereich.
Kurt Rimmele ist als Geschäftsführer der Sonnenhof-Therme Bad Saulgau GmbH zuständig für den Betrieb der Therme. Ihm liegt das Wohl seiner Gäste ganz besonders am Herzen. Deshalb ist aus seiner Sicht die Umstellung absolut notwendig. „Wir sind verfplichtet, in bestimmten Abständen das Leitungssystem technisch zu sterilisieren”, erklärt Rimmele. Diese Möglichkeit bestehe beim Leitungssystem aus Kunststoffrohren mit Thermalwasser nicht. „Wir müssen dazu das Wasser bis auf 70 Grad erhitzen.“Derzeit stimme die Wasserqualität. „Wir sind mit dem Gesundheitsamt immer im Gespräch”, erklärt Rimmele. Auch das Thermalwasser unterliegt ständiger Kontrolle. Die Wasserwerte werden regelmäßig dokumentiert.
Damit wird es den für das Bad Saulgauer Bad so typischen Schwefelgeruch im Duschbereich nicht mehr geben. Das habe dort manchen gestört, weiß Rimmele. Auf den typischen Geruch in den übrigen Bereichen des Bades, etwa im Eingangsbereich, werden die Gäste nicht verzichten müssen. „Viele Gäste lieben diesen Geruch“, sagt Rimmele.
Der Duschbereich wird sich deutlich verändern. Neue Fliesen in weiß und grau, neue Duschtrennwände in grün und blau. Eine neue Beleuchtung und die Leitungen werden unter Duschpaneelen, aber auf Putz verlegt sein. „Das ist allein aus Gründen der Wartung günstiger”, sagt Wilma Wagner. Doch besonders kommt es auf die Wirkung der Sanierungsmaßnahmen auf die Gäste an. „Die sanierten Duschen werten unser Bad auf“, ist sich Kurt Rimmele sicher.
Technik wird erneuert
Kaum sichtbar bleiben weitere Änderungen. Die Technik wird auf Vordermann gebracht, es gibt eine neue Spüle und einen neuen Elektroschrank, eine neue EDV mit neuem Zentralrechner und ein neues Kassensystem. Nebenher laufen die üblichen Pflege- und Wartungsarbeiten. „Es ist ein ganzer bunter Strauß von Maßnahmen”, beschreibt Wilma Wagner.
Kein Wunder, dass die Schließzeit länger dauert als üblich. Die Bauarbeiten werden bei laufendem Betrieb auch nach der Schließzeit fortgesetzt, möglichst ohne den laufen Betrieb zu stören. Sobald die Duschen für das kleinere Therapiebecken – dort haben die Arbeiten begonnen – fertiggestellt sind, folgen nacheinander die Herren- oder die Damenduschen. Die fertiggestellten Duschen beim Therapiebecken dienen während dieser Zeit je nach Bedarf als Duschen für Frauen oder Männer.
Wann die Duschen mit dem anderen Wasser ganz umgestellt sein werden, ist noch nicht gewiss. Es gebe einen Bauzeitenplan, aber man wisse nicht, ob in dem 34 Jahre alten Gebäude noch die eine oder andere Überraschung auftaucht, meint Wilma Wagner. „Es wird noch in diesem Jahr sein”, sagt Rimmele.
Auf jeden Fall wird die Veränderung für die Gäste in diesem Jahr sichtbar sein. Ob man das neue Gesicht im Bereich der Duschen auch werbetechnisch einsetzen wird, darüber möchte sich Kurt Rimmele noch Gedanken machen. Schließlich bleibt ja noch ein bisschen Zeit, bis alle Duschen in neuem Glanz erstrahlen.