Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Striche auf dem Hallenboden sind normal
Gutachter kommt zu eindeutigem Ergebnis – Streifen sind nicht eingebrannt
SIGMARINGENDORF - Sie sind vielleicht nicht schön, ändern kann man an ihrer Anwesenheit aber nichts: Die sogenannten Verstrichelungen auf dem Hallenboden der noch neuen Turnhalle „In der Au“sind normal. Zu diesem Ergebnis ist der Gutachter Thomas Allmendinger gekommen. Der Sachverständige der Handwerkskammer Ulm für das Bodenlegergewerbe stellte die Ergebnisse seiner Untersuchungen am Montagabend im Gemeinderat vor.
„Sie haben definitiv den richtigen Boden“, sagte er. Daran waren in Sigmaringendorf Zweifel entstanden, als das nagelneue Sportparkett bereits nach kurzer Zeit von den unschönen Strichen übersät gewesen war. „Das ist eben ein Nutz- und Gebrauchsgegenstand“, sagte Allmendinger. „Er muss der Belastung standhalten, aber nicht schön bleiben.“Das gehe auch gar nicht, „Gebrauchsspuren kriegt jeder Boden“.
Um das zu untermauern, zeigte er im Gemeinderat Fotos von Böden anderer Sporthallen und demonstrierte auch im Foyer der Donau-LauchertHalle, was passiert, wenn man mit Gummisohlen abrupt stoppt: Der Sachverständige hinterließ dort einen gut sichtbaren Strich. „Wenn das beim Sport passiert, entstehen Temperaturen von mehreren Hundert Grad, das brennt sich ein.“
Im Fall des Hallenbodens in der neuen Turnhalle sei davon aber nur die oberste Schicht betroffen. „Die Striche sind im Pflegefilm, das haben meine mikroskopischen Untersuchungen ergeben.“
Putzexperte rät zum regelmäßigen Auftragen einer Opferschicht
Bürgermeister Philip Schwaiger erklärte, dass ein hinzugezogener Putzexperte zu einer täglichen Wischreinigung geraten habe, „um gegen Staub und Schmutz vorzugehen“. Außerdem könne ein- bis zweimal jährlich eine sogenannte Opferschicht auf den Boden aufgetragen werden. „Mögliche Einbrennungen kann man dann mit dem Austausch dieser Schicht wieder herunterholen“, sagte Schwaiger.
Christel Metzger wollte wissen, ob die Gemeinde im Zuge des Hallenbaus auch ganz sicher den richtigen Boden mit der richtigen Versiegelung bekommen habe. „Wir haben uns ja damals extra für die teurere Variante entschieden, um zum Beispiel auch Inline-Sportarten zu ermöglichen.“Die Antwort Allmendingers fiel eindeutig aus: „Natürlich ist es der richtige Boden.“Es gebe Beläge, die dafür nicht geeignet seien. „Aber da geht es dann nicht um Verstrichelungen, sondern um die sportliche Aktivität.“
Der Gemeinderat nahm das Gutachten zur Kenntnis.