Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Friedhof erhält Windschutz
Gemeinderat beschließt mobile Windschutzlösung für knapp 20 000 Euro
MESSKIRCH - Im Eingangsbereich zur Meßkircher Friedhofskapelle wird ein Windschutz errichtet. Darauf hat sich der Meßkircher Gemeinderat geeinigt. Der Grund: Die Kapelle am Friedhof ist zu klein. Bei größeren Beerdigungen müssen Besucher vor der Kapelle warten. Seit Jahren beschweren sich Meßkircher, dass sie dem Wetter dort schutzlos ausgesetzt sind. „Im Winter sei es kalt, im Sommer knalle die Sonne, das Hauptproblem sei aber wohl der Wind“, erklärt Hauptamtsleiter Matthias Henle.
Bei drei Gegenstimmen stimmte der Gemeinderat am Dienstag dem Bau der Windschutzanlage zu. Im selben Zug sollen die befestigte Fläche vor der Kapelle erweitert und in beiden Eckbereichen zusätzliche Sitzgelegenheiten aufgestellt werden. Die Initiative zu den Veränderungen ging von der CDU-Fraktion aus. Deren Vorsitzende, Christa Golz, lobte am Dienstag den Vorschlag der Verwaltung. Mit der neuen Windschutzeinrichtung würden Fehler behoben, die vor vielen Jahren bei der Planung der Friedhofsanlage gemacht worden seien. „Der Windschutz macht den Beerdigungsbesuchern ihren Aufenthalt angenehmer.“Geplant ist eine feuerverzinkte Stahlkonstruktion mit schienengeführten Stoffbahnen. Die können – mit Hilfe eines Elektroantriebs – je nach Bedarf auf- und abgelassen werden. „Es ist eine sehr flexible Lösung“, sagte Bürgermeister Arne Zwick, „denn auch die Stahlkonstruktion ist abbaubar.“Das sei wichtig, damit zum Beispiel die Bestatter die Kapelle noch anfahren können.
Vor der Entscheidung hatten mehrere Gemeinderäte aus den Reihen der Freien Wähler und der SPD ihre Bedenken geäußert. Ihr Hauptkritikpunkt: Die neue WindschutzKonstruktion halte zwar den Wind ab, den Regen bekämen Beerdigungsbesucher trotzdem voll ab. „Es ist eine Kompromisslösung“, gab auch Zwick zu. „Aber für das Geld, was wir ausgeben, ist das die optimale Lösung.“
Knapp 20 000 Euro kostet der neue Windschutz, Montage- und Fundamentarbeiten inklusive. Im städtischen Haushalt waren für die Maßnahme sogar 10 000 Euro mehr veranschlagt worden. Eine Lösung, bei der die Besucher auch vor Regen und Sonne geschützt sind, sieht Bürgermeister Zwick aber erstmal nicht. „Dafür bräuchte man mehr Stützen, die ganze Anlage würde viel größer und wuchtiger werden.“Und viel gewonnen wäre damit aus seiner Sicht ohnehin nicht: „Wenn wir wollen, dass keiner mehr friert, nass wird oder schwitzt, müssen wir eine neue Leichenhalle bauen. Aber die kostet mindestens eine Million Euro“, sagte er. „Mit der Windschutzlösung kann man jetzt wenigstens einen Regenschirm aufmachen, der nicht gleich weggeblasen wird.“