Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Dietfurt bekommt eine neue Brücke
Das Bauwerk über den Bahngleisen ist marode – Finanzielle Unterstützung kommt vom Land
DIETFURT - Das Land Baden-Württemberg unterstützt erstmalig die Landkreise und Kommunen bei der Sanierung von Brücken. Auch für die Erneuerung der Brücke über die Bahngleise bei Dietfurt gibt es Geld; das hat das Regierungspräsidium Tübingen mitgeteilt. Bei der Brücke handelt es sich um eine sogenannte Stahlbetonplattenbrücke mit Hohlkörpern aus dem Jahre 1963. Brückenprüfungen hätten ergeben, dass das Bauwerk zahlreiche Risse, Abplatzungen, Hohlstellen und Feuchteschäden hat, die sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich vermehrt beziehungsweise verschlechtert haben. Das berichtet Franziska Rumpel, Leiterin des Fachbereichs Straßenbau beim Landratsamt. „Im Jahr 2017 wurden für die Brücke eine statische Nachrechnung, eine Schadensanalyse und eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchgeführt“, sagt sie. Das Ergebnis sei eindeutig gewesen: „Sie zeigten, dass ein Ersatzneubau notwendig ist.“
Anfang 2020 sollen die Abbrucharbeiten beginnen
Die vorhandene Brücke wird daher abgebrochen und anschließend durch einen Neubau ersetzt. Für die Dauer der Arbeiten, die voraussichtlich etwa neun Monate dauern werden, wird die Kreisstraße in diesem Bereich voll gesperrt. Für Fußgänger wird neben der vorhandenen Brücke ein Behelfssteg über die Bahngleise gebaut. „Sämtliche Arbeiten sind vorab mit der Deutschen Bahn abzustimmen“, Alt und kaputt: die Brücke über die Bahngleise in Dietfurt.
sagt Franziska Rumpel. Da sich die Brücke unter anderem im FFH- und Vogelschutzgebiet befinde, würden im Jahr 2019 zunächst Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz durchgeführt. „Anfang 2020 kann dann die Brücke abgerissen und im Anschluss eine neue gebaut werden.“
Das Landratsamt geht derzeit von Gesamtkosten in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro aus. Was den Sanierungsfonds Brücken betrifft, habe der Landkreis bisher nur die Information, dass voraussichtlich mit einer Förderung in Höhe von maximal 630 000 Euro gerechnet werden könne. „Die Festlegung der genauen Höhe wird in den kommenden Wochen erwartet“, sagt Rumpel.
Für die Jahre 2017 bis 2019 hat die Landesregierung einen kommunalen Sanierungsfonds aufgelegt. Für ganz Baden-Württemberg stehen insgesamt rund 84 Millionen Euro zur Verfügung. Im Jahr 2018 fließen rund 7,6 Millionen Euro als Landeszuwendung
zur Sanierung von Brückenbauwerken in den Regierungsbezirk Tübingen. „Diese Mittel dienen dem Ziel, die Infrastruktur der Kommunen zu erhalten und zu verbessern“, wird Regierungspräsident Klaus Tappeser in einer Pressemitteilung zitiert. Das Geld solle helfen, sanierungsbedürftige Brücken frühzeitig zu sanieren, damit Sperrungen zu vermeiden und die Funktionsfähigkeit der Straßenbeziehungen zu erhalten.
Insgesamt wurden im Regierungsbezirk Tübingen 43 Anträge auf Zuwendung aus dem kommunalen Sanierungsfonds Brücken mit einer Antragssumme von rund 26 Millionen Euro eingereicht. Davon konnten 26 Maßnahmen gefördert werden. Die Gesamtinvestitionen der Projekte belaufen sich 2018 auf rund 16,8 Millionen Euro; der Zuschuss beträgt insgesamt rund 7,6 Millionen Euro. Im Kreis Sigmaringen erhalten insgesamt sechs Maßnahmen Zuwendungen in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro.