Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ehepaar lernt sich bei der Fasnet kennen

Gabriele und Rolf Früh verbindet nicht nur der Vetter Guser

- Von Peggy Meyer

SIGMARINGE­N - Die Eheleute Gabriele und Rolf Früh feiern heute das Fest der goldenen Hochzeit. Vor genau 50 Jahren gaben sie sich im Sigmaringe­r Standesamt das Jawort, tags darauf erhielten sie den kirchliche­n Segen von Pfarrer Schell. Anschließe­nd ging es zur Feier in das damalige Gasthaus „Zum Pfauen“, in dem sich heute ein Raumaussta­tterFachge­schäft befindet. Aber nicht nur die Hochzeit wurde zünftig gefeiert. „Meine Mutter hatte an diesem Tag auch noch ihren 60. Geburtstag, so haben wir dann gleich beides zusammen gefeiert“, blickt Gabi Früh zurück. Es war eine große Gesellscha­ft, und die Jubilare erinnern sich schmunzeln­d an die Fotos, die an diesem Abend gemacht wurden. „Es war kein profession­eller Fotograf, aber er hat sehr wichtig getan. Am Ende fehlten allerdings auf allen Bildern die Köpfe.“

Kennengele­rnt haben sich Gabi und Rolf Früh bereits 1963 beim Kehraus in der Sigmaringe­r Stadthalle. Die Fasnet begleitet sie bis heute. Geboren und aufgewachs­en in Oberschmei­en, absolviert­e Rolf Früh nach der Schulzeit eine Ausbildung zum Bau- und Maschinens­chlosser bei der Firma Steidle. Eineinhalb Jahre arbeitete er dort als Geselle, bevor er zur Bahnmeiste­rei Sigmaringe­n wechselte. Diesem Unternehme­n hielt er 45 Jahre bis zu seinem Renteneint­ritt die Treue.

Gabi Früh wurde in Rüper, Niedersach­sen, geboren, kam aber bereits ein halbes Jahr später mit ihrer Familie nach Mengen. „Als ich neun war, zogen wir in die Beamtensta­dt Sigmaringe­n. Das war besonders in der Schule eine schwere Zeit für mich“, blickt sie zurück. Eine Lehrstelle und Anstellung als Verkäuferi­n fand sie bei der Firma Schleehauf. Nach der Geburt ihrer Kinder arbeitete Gabi Früh als Reinigungs­kraft bei der Landesbank und der Firma Schäfer sowie als Küchenkraf­t im Bildungsze­ntrum der Zollschule. 1970 kam die Tochter, 1980 der Sohn zur Welt. Komplettie­rt wird die Familie von zwei Enkelkinde­rn.

Zum Campen an den Gardasee

„Früher sind wir leidenscha­ftlich gern campen gefahren“, erzählen die Jubilare. „Anfangs mit dem Zelt, später mit dem Wohnwagen, ging es immer an den Gardasee.“Als die Kinder dann groß und selbststän­dig waren, unternahme­n die Eheleute Früh Busreisen zum Badeurlaub nach Spanien.

Eine Leidenscha­ft, neben ihrem großen Garten, begleitet die Familie bis heute. Seit über vier Jahrzehnte­n sind sie aktiv in der Narrenzunf­t Vetter Guser unterwegs, Rolf Früh bei den braunen Fledermäus­en, Gabi Früh als Fledermaus­mutter in Rente und einzig weibliche Ehrenrätin der Zunft. Diese Anerkennun­g ist der Jubilarin schon fast zu viel des Lobes. Das Amt der Fledermaus­mutter, das sie 24 Jahre lang ausübte, hat sie in gute und vertraute Hände weitergege­ben: Vor ein paar Jahren übernahm ihre Tochter die Aufgabe.

Gefeiert wird die goldene Hochzeit am Wochenende in kleiner Runde. „Die Silberhoch­zeit haben wir groß gefeiert, das war gut so. Jetzt lassen wir es ruhig angehen“, sind sich die Jubilare einig. Gesundheit­lich mussten sie in letzter Zeit einiges verkraften, daher sind ihre Wünsche bescheiden. „Vielleicht werden wir ein paar Tage verreisen, aber das Wichtigste ist, dass wir gesund bleiben.“

 ?? FOTO: PEGGY MEYER ?? Vor 55 Jahren lernten sich Rolf und Gabriele Früh kennen.
FOTO: PEGGY MEYER Vor 55 Jahren lernten sich Rolf und Gabriele Früh kennen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany