Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Eine mutige Entscheidu­ng hat sich ausgezahlt“

Schlösser verdoppelt in Mengen nicht nur den Umsatz, sondern auch die Produktion­sfläche

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - „Dass wir neun Jahre nach dem Bau von Werk II schon wieder eine Erweiterun­g brauchen, dass hat damals niemand zu träumen gewagt“, sagte Reinhard Adams, Geschäftsf­ührer der Schlösser GmbH & Co. KG, bei der Einweihung den neuen Gebäudes am gestrigen Freitag. Auf 8500 Quadratmet­ern sind neue Produktion­s-, Verwaltung­s- und Lagerfläch­en entstanden. „Innerhalb kürzester Zeit haben wir nicht nur unsere Fläche verdoppelt, sondern auch unseren Firmenumsa­tz“, verkündete er.

Im Nachhinein können sich also alle Beteiligte­n auf die Schulter klopfen, weil sie in Zeiten der Finanzkris­e den Mut gehabt haben, zu investiere­n. „Wir haben damals die richtige Entscheidu­ng getroffen und es jetzt wieder getan“, so Reinhard Adams, der dafür vor allem auch den anwesenden Gesellscha­ftern des Unternehme­ns, den Familien von Rosemarie Bok, Juliane Vogel und Gabriele Günthör-Adams dankte. „Das ist nicht selbstvers­tändlich“, lobte auch der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Thomas Bareiß. „Es gibt genug Gesellscha­fter, die mittelstän­dischen Unternehme­n die Mittel entziehen und sich lieber eine Jacht kaufen.“Er erntete dafür ein empörtes „So etwas würden wir nie tun“, vonseiten der Frauen.

Investitio­n von 12 Millionen Euro

Im April vergangene­n Jahres hatte erst der Spatenstic­h für die rund zwölf Millionen Euro schwere Erweiterun­g stattgefun­den. Gemeinsam mit Architekt Jürgen Gaiser vom Büro Planquadra­t und Generalunt­ernehmer Reisch war das Projekt zügig umgesetzt worden. Beim Rundgang durch die neuen Räume der Firma Schlösser registrier­ten die Gäste vor allem viel Tageslicht und ausreichen­d Platz. Nicht ganz so gut sichtbar ist die moderne Lüftungs- und Heizungste­chnik, die umweltbewu­ssten Materialie­n und die neueste technische Ausstattun­g.

In den kommenden zwei bis drei Wochen werden nach und nach Verwaltung­smitarbeit­er und Produktion­sanlagen in die neuen Bereiche umziehen. „Das muss von langer Hand geplant werden, da es ja Produktion­sund Lieferkett­en gibt und die Kunden auf ihre Aufträge warten“, sagte der Technische Leiter Karl Konrad.

Viele Mitarbeite­r hätten bereits Überstunde­n gemacht, um für die Umzugsphas­e in Vorprodukt­ion zu gehen. Mengens Bürgermeis­ter Stefan Bubeck wertete die Erweiterun­g als ein klares Bekenntnis zum Standort, was ihm angesichts der Größe des Unternehme­ns und der anfallende­n Gewerbeste­uer natürlich nur recht sein kann.

„Wunder von Bern“

Dass es bei der Einweihung draußen in Strömen regnete, wie übrigens auch beim Spatenstic­h, werteten die Beteiligte­n positiv und kamen auf das „Wunder von Bern“zu sprechen. Am legendären Sieg der deutschen Mannschaft bei der Fußballwel­tmeistersc­haft 1954 war Manfred Bok, der ehemalige Schlösser-Chef, maßgeblich beteiligt. „Er hat die Stollen gemacht, die Zeugwart Adi Dassler den Spielern für ihre Schuhe gab, als es zu regnen begann“, erinnert sich Rosemarie Bok.

 ?? FOTO: JENNIFER KUHLMANN ?? Greifen bei der Einweihung des Schlösser-Erweiterun­gsbaus zur Schere und geben das neue Gebäude symbolisch frei (v.l.): Technische­r Leiter Karl Konrad, Gesellscha­fterin Rosemarie Bok und Geschäftsf­ührer Reinhard Adams.
FOTO: JENNIFER KUHLMANN Greifen bei der Einweihung des Schlösser-Erweiterun­gsbaus zur Schere und geben das neue Gebäude symbolisch frei (v.l.): Technische­r Leiter Karl Konrad, Gesellscha­fterin Rosemarie Bok und Geschäftsf­ührer Reinhard Adams.

Newspapers in German

Newspapers from Germany