Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Profitieren vom Erfolgsmodell
Die ganze Welt, so hört man es oft bei festlichen Reden, beneide uns um unser duales Berufsausbildungssystem. Das ist zwar ein bisschen übertrieben, denn Österreich, die Schweiz und Dänemark verfügen über ganz ähnliche Ausbildungssysteme. Aber viele andere, auch hoch entwickelte Industrieländer bewundern tatsächlich die Art und Weise, wie in Deutschland Wirtschaft und Staat gemeinsam die Ausbildung des beruflichen Nachwuchses organisieren. Und es herrscht im In- und Ausland weitgehend Einigkeit darüber, dass die Stärke der deutschen Wirtschaft, vor allem auch ihre großen Exporterfolge und nicht zuletzt die im internationalen Vergleich geringe Jugendarbeitslosigkeit viel mit der dualen Berufsausbildung in mehr als 300 Berufen zu tun haben. Für beide Beteiligten der modernen dualen Berufsausbildung, die Wirtschaft und den Staat, reichen die Wurzeln weit zurück. Die Ausbildung in den Betrieben hat ihren Ursprung in der Lehrlingsausbildung der Handwerker in den mittelalterlichen Zünften. Aber auch die staatlichen Berufsschulen haben in den Sonntagsschulen des 17. und 18. und in den beruflichen Fortbildungsschulen des 19. Jahrhunderts frühe Vorläufer.
Der Begriff „Duale Ausbildung“tauchte erstmals 1964 auf. Die heutige bundesweit einheitliche gesetzliche Regelung basiert auf dem
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