Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gute Chancen in Bereichen Logistik , IT, Gastro und Handel
zur Verfügung, erarbeitet über die Sozialpartner aber auch die Lerninhalte für die einzelnen Ausbildungsberufe und stellt damit sicher, dass die Auszubildenden wirklich das lernen, was in der Praxis von ihnen erwartet wird. Berufsbilder müssen angepasst, neue Ausbildungswege erschlossen werden.
Knapp zwei Monate vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. September bietet die Wirtschaft im gesamten Land und in unserer Region den Schulabgängern noch viele attraktive Möglichkeiten innerhalb der dualen Berufsausbildung. Im Juni zählte die Bundesagentur für Arbeit noch 33 908 unbesetzte Berufsausbildungsstellen in BadenWürttemberg. Das waren 11,8 Prozent mehr als zum gleichen Stichtag des Vorjahres. Mit einem Plus von 11,5 Prozent auf 1577 unbesetzte Ausbildungsplätze war der Anstieg im Bezirk der Arbeitsagentur Aalen fast ebenso hoch wie im Landesdurchschnitt. Auch die Industrie- und Handelskammern (IHK) der Region berichten von einer noch reichen Auswahlmöglichkeit für Interessenten an Lehrstellen. Besonders gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz gibt es nach Angaben der Leiterin Ausbildung der IHK Ulm, Patrizia Grün, vor allem in den Bereichen Logistik (Lager und Kaufleute Spedition), Gastro (Köche, Hotelfach, Restaurantfach, Fachleute für Systemgastronomie), Informationstechnologie (IT-Systemkaufleute, Fachinformatiker), unbekannte technische Berufe (wie Verfahrensmechaniker, Werkzeugmechaniker, Werkstoffprüfer) und im Handel (Kaufleute im Einzel- sowie im Groß- und Außenhandel). Eine ganz ähnliche Beobachtung macht die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg in Villingen-Schwenningen, wie der Leiter ihrer Pressestelle, Christian Beck, bestätigt. Während bei der IHK Ulm bis zum 30. Juni 4,9 Prozent mehr Ausbildungsverträge (und 155 offene Lehrstellen) registriert wurden – auch bei der IHK in VillingenSchwenningen ergab sich bis Ende Mai bei den neuen Ausbildungsverhältnissen ein leichtes Plus von 1,2 Prozent – meldet die IHK Bodensee-Oberschwaben in Weingarten zur Jahresmitte einen Rückgang. Markus Brunnbauer, Leiter des Bereichs Ausbildung der IHK: „Trotz des ungebrochen hohen Ausbildungsangebots der Betriebe geht die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge um 6,4 Prozent zurück. Der Rückgang ist in allen Branchen gleichermaßen festzustellen. Sowohl dort, wo es seit langer Zeit zu wenig Auszubildende gibt, wie im Hotel- und Gaststättenbereich und im Einzelhandel, als auch bei den begehrten Ausbildungsplätzen wie Industriekaufleute und Industriemechaniker.“Für ihren Bereich Lindau hat die IHK Schwaben (Augsburg) zum 30. Juni 204 Ausbildungsverträge eingetragen und damit exakt so viele wie im Vorjahr, wobei allerdings einem starken Plus von mehr als 20 Prozent in den technischen Berufen Rückgänge vor allem in den kaufmännischen Berufen der Hotellerie, des Handels und der Banken zu verzeichnen sind. Insgesamt gibt es im Raum Lindau noch gut 30 offene Lehrstellen.