Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Fortschritt bei Suche nach HIV-Impfstoff
PARIS (AFP) - Bei der Suche nach einem Impfstoff gegen den Aids-Erreger HIV haben Wissenschaftler einen wichtigen Fortschritt erzielt. Ein Wirkstoff habe bei Menschen eine Immunreaktion erzeugt und Affen vor einer Infektion geschützt, teilte die Fachzeitschrift „The Lancet“mit. Als nächster Schritt soll das Medikament an 2600 Frauen in Südafrika getestet werden. „Die Ergebnisse sind vielversprechend, aber wir müssen vorsichtig bleiben“, sagte Medizinprofessor Dan Barouch von der Universität Harvard der Nachrichtenagentur AFP.
In einer Laborstudie wurde 72 Affen der Wirkstoff sowie ein HIV-ähnlicher Virus injiziert. Zwei Drittel der Tiere wurden demnach durch die Impfung völlig vor der Infektion geschützt.
Barouch und sein Team nahmen zudem eine Studie mit 393 gesunden Erwachsenen zwischen 18 und 50 Jahren aus Ostafrika, Südafrika, Thailand und den USA vor. Das Testmedikament habe „starke Immunreaktionen bei den Menschen ausgelöst“. Zudem löste das Mittel bei nur wenigen Teilnehmern Nebenwirkungen aus. Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation etwa 37 Millionen Menschen mit HIV infiziert oder leben mit Aids. Jährlich stecken sich etwa 1,8 Millionen Menschen neu mit dem Virus an, etwa eine Million Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen.