Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Platz soll Anfang September fertig werden
Sanierungsarbeiten vor der Kirche St. Leodegar in Gammertingen sind in vollem Gange
GAMMERTINGEN - Seit knapp zehn Jahren wünscht sich die katholische Pfarrgemeinde St. Leodegar in Gammertingen einen neuen Vorplatz für ihre Kirche. In diesen Tagen wird aus dem Wunsch Wirklichkeit: Am Freitag wurden die ersten Betonsteine für das neue Pflaster geliefert. Bis Anfang September sollen diese verlegt und auch die anderen Arbeiten abgeschlossen sein.
„Sanierungsbedarf gibt es eigentlich schon seit Jahren“, sagt Pfarrer Wolfgang Drescher. „Vor allem wegen der immer zahlreicher und größer werdenden Schlaglöcher im Asphalt.“Im vergangenen Jahr seien die Pläne zur Neugestaltung des Platzes dann konkreter geworden. Bei der Erzdiözese in Freiburg stellte die Pfarrgemeinde einen entsprechenden Antrag. Mitarbeiter des erzbischöflichen Bauamts in Konstanz kamen anschließend nach Gammertingen, um sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen.
Stadt zahlt einen Zuschuss
Inzwischen hat das Bauamt die Baufreigabe erteilt und auch der Kostenrahmen steht. Fällig werden rund 240 000 Euro, knapp zehn Prozent davon übernimmt die Stadt Gammertingen. „Die Sanierung bereichert nicht nur das unmittelbare
Umfeld der Kirche, sondern das Ortsbild insgesamt. Außerdem wird der Kirchenvorplatz auch als öffentlicher Durchgang genutzt – zum Beispiel von Spaziergängern, Schülern, Hotelgästen oder Wanderern“, sagt Wolfgang Drescher über den Antrag auf einen städtischen Zuschuss. Diesem hatte der Gemeinderat im Mai mehrheitlich zugestimmt – wenn auch nach einiger Diskussion.
Doch nicht nur als Durchgang ist der Platz an der Kirche St. Leodegar gefragt. „Nach Gottesdiensten, Festen, Hochzeiten oder Konzerten
kommen die Gäste gerne noch auf dem Kirchenvorplatz miteinander ins Gespräch“, sagt Wolfgang Drescher. Sogar nach Konfirmationen sei das der Fall: Weil ihr die eigene Kirche gelegentlich zu klein wird, weicht selbst die evangelische Kirchengemeinde hin und wieder auf die katholische Kirche aus.
Und so rückten am 19. Juni die ersten Baufahrzeuge der Firma Hahn aus Stetten am kalten Markt an. Inzwischen haben die Mitarbeiter unter anderem Grünstreifen entfernt, die sich direkt an der Kirche und am
Pfarrhaus befanden. Diese haben sie durch ein Entwässerungssystem ersetzt, später kommen noch Schotterstreifen hinzu. „Dadurch sammelt sich bei Niederschlag kein Wasser mehr direkt an den Gebäuden“, sagt Wolfgang Drescher. „Im Gegenteil: Sie werden besser belüftet.“
Lampenzeile für die Beleuchtung
Zur Zeit bereiten die Mitarbeiter den Vorplatz für die neuen Betonsteine vor. Alte Hecken wurden entfernt, insgesamt sollen die Grünanlagen wieder auf Vordermann gebracht werden. Eine neue Lampenzeile parallel zur Kirche soll nach der Fertigstellung für eine bessere Beleuchtung sorgen. Und weil der Boden ohnehin aufgerissen wird, werden auch Fundamente für große Sonnenschirme gelegt. „Wie wir an die eigentlichen Schirme kommen, lassen wir zurzeit noch offen“, sagt Wolfgang Drescher. „Vielleicht bleibt am Ende ja noch ein bisschen Geld übrig, vielleicht finden wir für die Anschaffung auch Sponsoren.“
Wie die offizielle Einweihung des neuen Kirchenvorplatzes gefeiert werden soll, steht ebenfalls noch nicht ganz fest. „Aus meiner Sicht würde sich dafür das Patrozinium am 7. Oktober anbieten“, sagt der Pfarrer. „Das Thema müssen wir aber erst noch mit dem Pfarrgemeinderat besprechen.“