Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
IAAF: Russen bleiben gesperrt
BUENOS AIRES (SID) - Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hält die Sperre des russischen Verbandes RUSAF im Zuge des Staatsdopingskandals im Riesenreich aufrecht. Zehn Tage vor Beginn der EM in Berlin (6. bis 12. August) fasste das IAAF-Council auf seiner Sitzung in Buenos Aires einen entsprechenden Beschluss. Damit können bei der EM nur die russischen Athleten unter neutraler Flagge starten, die nachweisen können, nicht Teil des russischen Dopingsystems zu sein beziehungsweise gewesen zu sein.
„Es wurden in einigen Schlüsselpunkten Fortschritte gemacht, aber es sind noch einige Lücken zu schließen“, sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe, „wir haben Änderungen bewirkt, sie sind auch sichtbar. Aber wir waren noch nicht an dem Punkt, an dem alle Kriterien erfüllt wurden.“
Deshalb, so Rune Andersen, Chef der für den Fall Russland zuständigen IAAF-Taskforce, „hat das Council einstimmig beschlossen, dass die RUSAF zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder den alten Status erhält.“Die IAAF setzt damit ihren harten Kurs fort. Der Weltverband lässt seit Olympia 2016 in Rio nur die Russen starten, die nicht Teil des Systems waren.
Andersen räumte aber ein, dass ein „großes Engagement“in Russland zu erkennen sei. „In manchen Fällen haben sie mehr gemacht als gefordert“, sagte der Norweger. Es gebe aber noch drei Forderungen. Der russische Verband müsse die Kosten tragen, die die IAAF zu stemmen habe, etwa für die Installierung einer Taskforce. Die russische Anti-Doping-Agentur müsse zwingend wieder von der Welt-AntiDoping-Agentur aufgenommen werde. Zudem müssten die russischen Behörden die Dopingtests der Jahre 2011 bis 2015 zugänglich machen.