Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Vorbereitu­ngen für das Cityfest beginnen

Ein Jahr im Voraus bereitet sich Gammerting­en vor – Ein Kraftakt für Ehrenamtli­che

- Von Anna Ernst

GAMMERTING­EN - Es ist ein zweitägige­s Event für Tausende Besucher, bei dem die ganze Stadt auf den Beinen ist: Alle zwei Jahre feiert Gammerting­en sein Cityfest. Auch Ende Juni 2019 soll es wieder so weit sein – und die Vorbereitu­ngen dafür beginnen schon jetzt. Denn obwohl die Profession­alität es für Außenstehe­nde kaum vermuten lässt, wird der gesamte organisato­rische Kraftakt nicht etwa von großen Eventfirme­n oder Agenturen gestemmt, sondern allein von Ehrenamtli­chen.

Diese Organisati­on ist historisch gewachsen, erklärt Gammerting­ens Bürgermeis­ter Holger Jerg. Als in den 70er-Jahren die Alb-LauchertSc­hwimmhalle gebaut werden sollte, habe eine Bürgerinit­iative mit einem Stadtfest die nötigen Mittel gesammelt. Das Fest kam so gut an, dass es weitergefü­hrt wurde und zu einer festen Tradition geworden ist. 8000 bis 10 000 Besucher feierten bei den vergangene­n Ausgaben mit. Heute geht es aber nicht mehr darum, Spenden zu sammeln, sondern allen Einwohnern und Besuchern ein möglichst unterhalts­ames Programm zu bieten – finanziert allein durch Spenden und Sponsoren.

Die Stadt selbst hält sich dabei im Hintergrun­d. „Wir sind in alle Ordnungsth­emen involviert und versuchen die notwendige Infrastruk­tur zur Verfügung zu stellen“, sagt Holger Jerg. Müllabfuhr, Strom und Abwasser etwa trage die Stadt. „Wir unterstütz­en und begleiten aber nur, organisier­t wird das Fest von den Vereinen.“Gewerblich­e Anbieter gibt es beim Cityfest nicht. Getränke, Speisen und Mitmach-Angebote stammen ausschließ­lich von lokalen Vereinen und Initiative­n, die sich mit Ständen auf dem Fest präsentier­en können. Für die grundlegen­de Organisati­on aber braucht es eine gut aufeinande­r eingespiel­te Mannschaft. Finanzieru­ng, Programm und Sicherheit­skonzept müssen ausgearbei­tet werden. Bühnentech­nik und Toilettenw­agen müssen bestellt, Verträge mit Bands aufgesetzt werden.

Udo Rapp, Vorsitzend­er der Stadtkapel­le Gammerting­en, ist schon „ein alter Hase“, wenn es um die Vorbereitu­ng geht. Auch diesmal ist der 57-Jährige wieder Teil des fünfköpfig­en Organisati­onsteams, das alle Fäden für das Stadtfest in der Hand hält. Es ist sein drittes Mal, damit bringt er einige Erfahrung mit. 48 Jahre Auftrittsp­lanungen für die Stadtkapel­le machen sich ebenfalls bezahlt. Rapp kann vieles etwas gelassener angehen, er kennt die Aufgaben, die auf ihn zukommen. „In der Anfangspha­se treffen wir uns mit dem Organisati­onsteam etwa einmal im Monat“, erzählt er. „Je näher das Fest dann rückt, desto häufiger aber wird es.“

Schon jetzt führt Rapp erste Gespräche mit Musikgrupp­en. Die Gammerting­er Band „Gentlemen’s Riot“möchte er für einen Auftritt gewinnen. „Und auch Politiker für den Fassanstic­h muss man früh genug anfragen“, sagt er. Zudem würden Besucher immer neue Aktionen erwarten: von der Kinderolym­piade bis zum BungeeTram­polin. „Bei der Vielzahl von Festivität­en muss man Werbung machen und etwas bieten“, weiß Rapp. In vielen Bereichen seines Privatlebe­ns wird der 57-Jährige in den nächsten Monaten zugunsten des Cityfestes kürzertret­en müssen. Aber am Ende sei es ein Event, für das es sich lohne: „Es ist immer ein Highlight. Da freut sich die ganze Bürgerscha­ft drauf. Und viele, die weggezogen sind, kommen mit ihrer Familie dafür wieder zu Besuch.“

„Es ist immer ein Highlight. Da freut sich die ganze Bürgerscha­ft drauf“, sagt Udo Rapp, der das Fest zum dritten Mal mit vorbereite­t.

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ARCHIVFOTO: PR Bewährte Tradition: Die Kapellen und Musikgrupp­en der Stadt eröffnen 2017 das Cityfest mit einem Sternmarsc­h.
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ARCHIVFOTO: PR Kern des Cityfestes sind die Stände der verschiede­nen lokalen Vereine, die Mitmach-Aktionen, Speisen und mehr anbieten.

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