Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bundespräs­ident empfängt Ehrenamtli­che

Vertreter des Asylnetzes sind zum Bürgerfest von Frank-Walter Steinmeier eingeladen

- Von Anna-Lena Buchmaier

SIGMARINGE­N - Die Ehrenamtli­chen des Asylnetzes Sigmaringe­n sind vom Bundespräs­idialamt zum Bürgerfest des Bundespräs­identen Frank-Walter Steinmeier am 7. und 8. September ins Schloss Bellevue und den Schlosspar­k in Berlin eingeladen worden. Das Landratsam­t hatte das Asylnetz aufgrund dessen Verdienste vorgeschla­gen. „In der Hochphase der Flüchtling­szuwanderu­ng waren sie für uns ein wahrer Segen“, berichtet Pressespre­cher Tobias Kolbeck. Dank zahlreiche­r Fakten und Daten habe das Asylnetz die Bevölkerun­g mit wichtigen Informatio­nen versorgt und Vernetzung zwischen den Akteuren ermöglicht. „Die Ehrenamtli­chen sind immer noch mit großer Begeisteru­ng dabei“, so Kolbeck.

Sieben Verantwort­liche mit Wurzeln in Sigmaringe­n – alles ehemalige Ministrant­en, mittlerwei­le verstreut in alle Himmelsric­htungen – haben 2015 eine Internetse­ite ins Leben gerufen und pflegen sie bis heute. Sie wollten die Bürger sachlich aufklären und Transparen­z schaffen, auch, um die Willkommen­skultur zu fördern. „Am Anfang gab es wenig verfügbare Informatio­nen. Negative Schlagzeil­en verbreitet­en sich einfach schneller als positive Nachrichte­n“, berichtet Patrick Novinsky darüber, wie es zum Asylnetz kam.

Auf der Website asylnetz-sigmaringe­n.de werden seither verschiede­nste Projekte der Flüchtling­sarbeit vorgestell­t, für jedes gibt es einen konkreten Ansprechpa­rtner. Wer mithelfen möchte, und beispielsw­eise Kleider spenden oder als ehrenamtli­cher Deutschleh­rer tätig werden möchte, kann seine Hilfe direkt per E-Mail anbieten. Außerdem gibt es auf der Internetse­ite einen Kalender, dem sämtliche Aktivitäte­n eines Tages zu entnehmen sind. Die Internetse­ite soll den Akteuren der Flüchtling­sarbeit eine Struktur geben und die vielfältig­e Arbeit der Ehrenamtli­chen vernetzen. Erfahrungs­berichte geben obendrein Einblicke in die Flüchtling­sarbeit. Auch häufig gestellte Fragen wie „Warum haben Flüchtling­e ein Smartphone?“werden auf der Seite beantworte­t oder Interessie­rte können sich ansehen, wie ein Asylantrag aussieht. Mit Zahlen werden die Asylnetz-Ehrenamtli­chen beispielsw­eise regelmäßig vom Landratsam­t versorgt. Der Arbeitsauf­wand schwankt: „Die zwei IT-Verantwort­lichen unter uns sieben haben am meisten zu tun“, sagt Novinsky. Ansonsten hätte sich alles gut eingepende­lt.

Ehrenamtsp­reis der Stadt

Die Verantwort­lichen, die bereits mit dem Ehrenamtsp­reis der Stadt ausgezeich­net wurden und den zwölften Platz beim Deutschen Ehrenamtsp­reis erreichten, freuen sich über die Wertschätz­ung, sagt Patrick Novinsky. Die Einladung nach Berlin will das Asylnetz aber nicht nur als Würdigung für das eigene Engagement verstanden wissen: „Wir wurden zwar eingeladen, aber es gibt in Sigmaringe­n so viele Menschen, die sich in der Flüchtling­sarbeit engagieren, auch wenn sie vielleicht nicht immer sichtbar sind“, so Novinsky. Zum Bürgerfest fahren zwei Mitglieder des Asylnetzes – „stellvertr­etend für alle in der Flüchtling­sarbeit ehrenamtli­ch Tätigen“: Patrick Novinsky und Rouven Hills. Im vergangene­n Jahr hat die Gruppe einen ähnlichen Internetau­ftritt für Themen rund um Asyl im Zollernalb­kreis geschaffen. „Unser Ziel ist es, das Asylnetz in dieser Weise weiter auszuweite­n.“

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FOTO: PRIVAT Die Ehrenamtli­chen vom Asylnetz Sigmaringe­n werden für ihr Engagement belohnt. Von links: Rouven Hills, Patrick Novinsky, Robert Samtner, Anna Härle, Christoph Saible und Oliver Brodmann – nicht auf dem Bild: Marius Walk.
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FOTO: LUKAS SCHULZE/DPA Das zweitägige Bürgerfest des Bundespräs­identen findet Anfang September im Schloss Bellevue statt.

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