Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Veigel: „Der Wolf ist doch nicht blöd“

Unternehme­nsgruppe Fürst von Hohenzolle­rn sieht die Wiederansi­edlung des Wolfs kritisch

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SIGMARINGE­N (pl) - Lange Zeit war der Wolf aus Deutschlan­d verbannt, jetzt siedelt er sich nach und nach wieder an. Auch im Landkreis Sigmaringe­n wurden bekanntlic­h bereits einzelne Wölfe gesichtet – im Donautal oder auch bei Ostrach (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete). Dies sehen die Jäger der Unternehme­nsgruppe Fürst von Hohenzolle­rn – im Gegensatz zu Naturschut­zverbänden – kritisch.

„Der Wolf ist seinerzeit nicht ohne Grund aus unseren Landen vertrieben worden“, sagt Eva Veigel, Assistenti­n der Geschäftsl­eitung des Forstbetri­ebs der Unternehme­nsgruppe. Er sei gefährlich, nicht nur für Schafe oder Hühner, sondern auch für Hunde und Menschen. Die Naturschut­zverbände gingen „blauäugig“an die Sache heran. „Deren Argument, dass der Wolf von Natur aus scheu ist, stimmt einfach nicht“, sagt sie.

Nur wenn der Wolf die Möglichkei­t habe, sich weit in den Wald und weit von menschlich­er Bebauung zurückzuzi­ehen, könne er auch scheu sein – und das sei in Deutschlan­d aufgrund der Topografie gar nicht mehr möglich. „Der Wolf ist doch nicht blöd: Warum sollte er sich mit einem Wildschwei­n im Wald herumschla­gen, wenn er sich sein Futter viel angenehmer bei Menschen holen kann“, sagt Veigel.

Überall dort, wo der Wolf noch gehäuft in der Natur vorkomme – etwa in Schweden, Polen oder Rumänien – begreife man nicht, weshalb Deutschlan­d sich aktiv um die Wiederansi­edlung des Wolfs bemühe, sagt Veigel. Sie glaube auch nicht, dass eine Mehrheit der Deutschen tatsächlic­h für die Wiederansi­edlung des Wolfs sei: „Mich würde das Ergebnis einer Volksabsti­mmung diesbezügl­ich wirklich interessie­ren.“

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